Das bestellte Essen wurde rasch an den Tisch gebracht. Der Grillteller sollte aus drei verschiedenen Fleischsorten bestehen: Pute, Schwein, Rind. Ich verzehrte das Stück Rindfleisch, das deutlich dicker war, als das Schweinefleisch – es war einwandfrei. Zu meiner Überraschung war das wesentlich dünnere Stück Schweinefleisch nur kurz angebraten worden, es sah von außen gut aus, war aber innen roh.
Die Bedienung zog mir, nachdem ich ihr das Fleisch zeigte, sogleich den Teller weg. Das haben wir gleich … Nachdem ich meine Verwunderung darüber geäußert hatte, dass das dickere Stück Rindfleisch durch war und die dünnere Scheibe Schweinefleisch roh, wurde ich mit der sehr deutlich erwähnten Kompetenz einer gelernten WurstFACHverkäuferin belehrt: DAS ist das Rindfleisch! OK, wenn es die WurstFACHverkäuferin so sagt. Sie weiß es bestimmt besser als ich … Sie entschwand, und mir war ob der Belehrung der Appetit vergangen. Als sie wieder mit dem Teller erschien, teilte ich ihr mit, dass ich nicht weiteressen wollte und bat um die Rechnung. Daraufhin erntete ich dann prompt einen Anschiss: „Warum hab ich das dann in die Küche gebracht?" Nun, man kann sich natürlich auch fragen, warum es dort überhaupt eine Küche gibt, und so eine Bedienung. Dann erfolgte die zweite Belehrung der WurstFACHverkäuferin hinsichtlich der Fleischsorten. Ich sagte ihr: "Gut, Sie haben Recht und ich bin doof; bringen Sie mir einfach die Rechnung." "Des han i aber net gsagt, dass Sie doof sin – jetz hol i d'Chefin!” . OK. schlechtes Essen, zwei falsche Belehrungen und dann die Drohung mit der Chefin – solcherlei Vorgehensweise habe ich noch nie erlebt. Das dumme Geschwätz von der Bedienung, entschuldigung WurstFACHverkäuferin, war mir nun vollends auf den Magen geschlagen und ich begab mich zur Kasse, um dort zu bezahlen. Ich wollte einfach nur noch weg. Erhofft hatte ich mir ein Abendessen in ruhiger Atmosphäre nach einem stressigen Tag, und nach zänkischen und besserwisserischen Worten war mir nicht zumute. Die inzwischen herbeigerufene Chefin, die ihrer WurstFACHverkaufs-Bedienung eher unwillig folgte, bedachte ich nur mit dem Kommentar, dass ich einfach nur das schlechte Essen bezahlen will und dann gehen. Der Bedienung ging es offensichtlich nur darum, mir mit Hilfe der Autorität ihrer Chefin klarzumachen, dass Sie nicht behauptet habe, ich sei doof. Na ja, wörtlich ausgesprochen hat sie es auch nicht. Aber in Form von zweimaliger Belehrung. Anscheinend habe ich vergessen, mich bei ihr für die falsche Reklamation zu entschuldigen oder für die kleine FleischFACHunterrichtsstunde zu bedanken. Die Chefin sagte nix und war wohl froh, hier jetzt nicht zum Werkzeug der WurstFACHverkäuferin zu werden. Anscheinend war es ihr auch egal; gefragt, warum wir gingen, hat sie auch nicht. Als ob sie geahnt hätte, dass wir ihr dann mitgeteilt hätten, dass das Schnitzel meines Sohnes auch nicht gerade toll war.
Fazit: Wer keinen Wert auf einigermaßen gutes Essen legt, aber mal richtig streiten möchte, der muss sich einfach nur in dieses Haus begeben und sich von der WurstFACHverkäuferin "bedienen" lassen.
Nicht ordentlich gebratenes Fleisch, na ja, das kann ja mal passieren. Schließlich ist man in einer Brauerei, und die WurstFACHverkäuferin arbeitet nicht in der Küche, sondern in der Abteilung Gäste vergraulen. Hauptsache, es wird genügend Bier getrunken. Das ist sicherlich der oberste Geschäftszweck dieser Unternehmung. Wer voll ist, der merkt nämlich auch nicht, dass das Essen scheiße ist.