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Heute morgen sehe ich mir, wie immer, meinen Newsflash durch. Hier und da mal eine interessantere Nachricht, da und dort wieder weniger Interessantes, man kennt es – das schöne Spiel: News würfeln. Da fällt mir plötzlich etwas auf, an dem mein Auge sich einfach nicht vorbei bewegen will. Ich hänge mich an zwei Begriffen in einer Schlagzeile auf, die so gar nicht zusammenpassen wollen. Und dennoch stehen sie da: „heißes Orangeneis“

Dieser ultimative Gegensatz bringt mich zum Grübeln. Haben sich inzwischen durch den Klimawandel, der immer so schön in den Medien propagiert wird, etwa inzwischen auch die Gesetze von heiß und kalt verändert? Oder ist Katy Perrys Hit „Hot 'n' Cold“ daran schuld?

Man könnte glatt auf die Vermutung kommen, immerhin haben wir eigentlich März, also Frühling, und die globale Erwärmung scheint sich, gerade in dem Moment in dem man sie mal braucht, in Luft aufgelöst zu haben. Ersetzt durch eine scheinbar nicht enden wollende Eiszeit mit Schnee kurz vor Ostern.

Weitere Verschwörungstheorien erspare ich dem geneigten Leser an dieser Stelle, denn dann meinen Gedankengängen weiter zu folgen, würde es eines wirklich guten Trackingprogramms bedürfen, welches die meisten Menschen wohl nicht besitzen.

Da ich immer noch das Problem habe, dass ich mir unter einem heißen Eis nichts vorstellen kann – abgesehen von einer Eistanzshow mit knapp bekleideten Akteuren vielleicht, was aber bei dieser Kälte sehr abwegig erscheint – setze ich also Google darauf an.

Der erste Treffer - eine Rezeptdatenbank, die hier ungenannt bleiben soll – will mich offenbar veralbern. Denn die Ergebnisse auf dieser (35 an der Zahl) sind weder hilfreich noch erzählen sie mir etwas über heißes Orangeneis.

Also auf zum nächsten Suchergebnis. Das ist schon genauer definiert. Hier geht es tatsächlich um das so genannte heiße Eis.

Die Erklärung ist denkbar einfach: Molekulare Küche.

Wobei das Wörtchen „einfach“ wohl nicht unbedingt meinem Verständnis von Molekularer Küche nahe kommt.

Wenige Minuten später bin ich wahnsinnig viel schlauer und weiß: Das heiße Eis ist auf Gelbasis, wird warm und in fester Konsistenz serviert, kühlt im Mund ab, wobei es dann schmilzt.

Mein Interesse ist geweckt, ich recherchiere weiter.

Anscheinend passt heißes Orangeneis sehr gut zu Campari-Kaviar.

Wieder etwas mir Unbekanntes. Nun gut, ich bin kein ausgewiesener Experte, was Störeier angeht, aber ich habe noch nie etwas von Kaviar in Beziehung mit Campari gehört. Also neuer Suchbegriff für Google. Wieder mit dem Ergebnis: Rezept aus der Molekularen Küche.

Scheinbar drehe ich mich etwas im Kreis und komme heute nicht von der Molekularen Küche weg.

Also erst mal das heiße Orangeneis und den Campari-Kaviar als Rezept angelegt, ich will ja niemanden dumm sterben lassen. Das Rezept findet ihr in meinem Kochbuch „Besondere Rezepte“.

Doch damit das irgendwann (wenn ich alle Zutaten zusammen kriegen sollte) selbst nachkochen zu können, gebe ich mich ja nicht zufrieden. Das wäre dann doch deutlich zu einfach gewesen. Also zurück auf Google und „molekular“ eingetippt. Schon blinken diverse Suchergänzungsvorschläge auf. Bingo! Interessanter Begriff gesichtet: „Molekulare Cocktails“

Wer sich aber jetzt irgendwelche neuen Cocktails vorstellt, hat weit gefehlt. Hierbei geht es lediglich um die molekulare Darstellung eines altbekannten Cocktails.

Zum Beispiel indem einige Bestandteile des Cocktails verfestigt werden und dann im Cocktail selbst schweben, oder Alkoholische Raspeln auf einem Cocktail, oder aber Cocktailschaum. Alles in allem ein sehr interessantes und vor allem auch dekoratives Feld, muss ich sagen.

Vielleicht lohnt es sich ja das mal an einem Sex on the Beach auszuprobieren...

Kommentare

Colie
Oh please don't! Darling I really LOVE to drink sex on the beach and I really would mind, if it doesn't work. Okay Scherz bei Seite. Probieren wir's aus, aber wenns nicht schmeckt haben wir hoffentlich noch genug Zutaten um einen ordentlichen zu mixen. @ molekulare Küche: Sieht sehr interessant aus, ist aber zumeist Zeitaufwändiger, als man denkt...
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