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XXX
Erstellt am
26.07.2010
Schlagworte
Kimchi,
Gesund,
Asiatisch
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In einer kalten Winternacht, wenn die Familie nach dem Abendessen um den heißen Ofen herum saß und sich unterhielt, verspürten nach einer Weile manche ein bisschen Hunger. Die Mutter dämpfte dann ein paar süße Kartoffeln. Was immer dazu gehörte waren zwei Kim´chi – Sorten. Und zwar Kimchi aus weißem Kohl und gepökelter Rettich in Suppe. Man zerriss den Kohl mit der Hand und legte ihn auf die süßen Kartoffeln, was immer besonders lecker schmeckte.
Mitten in der Nacht liefen Verkäufer durch das Dorf, die mit lautem Schreien Buchweizenfilet anboten. Die Mutter kaufte ein Buchweizenfilet und bereite einen Imbiss für die Nacht zu. Sie zerschnitt den leicht gefrorenen Kimchi und fügte ein Paar Tropfen Sesamöl hinzu. Dann zerschnitt sie das Buchweizenfilet und vermischte es mit dem Kimchi. Auch diese einfache Speise war eine Besonderheit. Kimchi wurde nicht nur bei der Mahlzeit gegessen, war es eine Mahlzeit oder ein Imbiss, Kimchi gehörte einfach dazu. Die Koreaner sagen, dass sie ohne Kimchi das Gefühl haben, sie hätten nichts gegessen. Kimchi ist die Essenz der koreanischen Küche. Schon von Kind auf lernen die Koreaner den scharfen, salzigen und frischen Geschmack von Kimchi kennen.
Wenn man Kohl roh zubereitet, wird es Salat, wenn man ihn gären lässt, wird es Kimchi. Gegorener Kohl hat einen völlig neuen Geschmack, den andere Speisen und Kohl nicht haben. Es ist ein Geschmack, der für eine gegorene Speise charakteristisch ist. Dieser Geschmack entsteht erst nach einer bestimmten Zeit. Man muss also warten um diesen Geschmack genießen zu können. Geduld ist auch eine der Eigenschaften, die den Koreanern zueigen sind.
Seit wann essen die Koreaner Kimchi?
Kimchi muss zusammen mit Reis serviert werden. Der Kimchi ist eine Beilage, die zu Reis gegessen wird. Dokumenten zufolge ist es nicht lange her seit der Kimchi in der koreanischen Küche eine wichtige Stellung eingenommen hat. Man vermutet, dass es mit dem Zeitpunkt übereinstimmt, an denen die Koreaner begonnen haben sich hauptsächlich von Getreide zu ernähren. Also vor etwa 2000 Jahren. Das erste Dokument, in dem die Speise Kimchi vorkommt, stammt aus der Koryo - Dynastie, also dem 10. Jahrhundert n. Chr. Kimchi wurde damals aus Kohl und Rettich zubereitet. In diesem Dokument steht, dass der Rettich im Sommer in Sojasoße eingelegt wurde und der Kohl eingesalzen wurde. Besonders eingelegter Rettich war eine Speise, die seit der Koryo – Dynastie im Alltag häufig gegessen wurde.
Die Hauptspeise Reis steht im Zusammenhang mit der Verbreitung von Kimchi. Das älteste Dokument über Kimchi ist ein chinesisches Buch, das über die Kultur des koreanischen Königreiches Koguryo berichtet. In diesem Buch steht, dass die Koreaner gegorene Speisen mit Pasten, eingesalzenes Gemüse, marinierte Meeresfrüchte und auch Alkohol besonders gut zubereiten. Das zeigt, dass es in Korea schon zur Zeit des Koguryo - Reiches, also vor etwa 2000 Jahren gegorene Speisen gab.
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Auszug aus dem Gechichtsbuch „Hanguk sagi“:
Als König Sinmun Wang im Jahre 683 nach Christus heiratete, schenkte er der Familie der Braut verschiedene Geschenke. Darunter befanden sich Sojawürfel, Bohnenpaste, marinierte Meeresfrüchte und eingesalzenes Gemüse. Auch in dem Geschichtsbuch "Hanguk jusa", das im 13. Jahrhundert zur Zeit der Koryo - Dynastie geschrieben wurde, kommen Speisen wie marinierte Meeresfrüchte und eingesalzenes Kimchi vor. Es war allerdings kein gewürztes Kimchi, wie es heutzutage gegessen wird. Man vermutet, dass Kimchi damals nur gepökelt wurde.
Seit wann wurde dann Kimchi so zubereitet, wie es heute gegessen wird?
Man ist sich nicht einig darüber, wie die alten Koreaner dazu gekommen sind, Kohl mit Knoblauch, Paprikaschoten, und marinierten Meeresfrüchten zu würzen. Die ersten Dokumente, in denen Kimchi dieser Art vorkommt, stammen aus der späten Choson - Dynastie. Zu dieser Zeit begann man viel Reis zu essen. Man vermutet, dass man mit dem steigenden Konsum von Getreide begann auch mehr Kimchi zu essen und den Kimchi stärker zu würzen. Zu dieser Zeit wurde über Europa und Südostasien die mexikanische Paprikaart Chili in Korea eingeführt. Im 16. Jahrhundert wurden Paprikaschoten beim Schnapstrinken als Beilage gegessen und im 18. Jahrhundert begann man damit Kimchi zu würzen. Mit Knoblauch und Paprikaschoten konnte verhindert werden, dass der Kohl verfaulte. Bis dahin benutzte man dafür Salz. Aber Salz war sehr teuer, weshalb man statt dessen Knoblauch und Paprikaschoten benutzte. Später benutzte man auch marinierten Fisch als Würzmittel und um den Fischgeruch zu entfernen fügte man dann noch Ingwer hinzu.
Kimchi ist sozusagen eine Fusion von koreanischem Kohl und mexikanischen Paprikaschoten. Am Ende der Choson - Dynastie erreichten verschiedene Wissenschaften wie die Drucktechnik, Astronomie und Agronomie ein hohes Niveau. Dank der Entwicklung der Astronomie und Agronomie stieg der Ernteertrag von Gemüse. Mit Hilfe der neuen Drucktechnik konnten agronomische Bücher verbreitet werden, wodurch sich die Anbautechnik von Gemüse nach und nach verbesserte. Mit der Vervielfältigung von Würzstoffen wurden auch neue Zubereitungsmethoden entwickelt. Am Ende des 16. Jahrhunderts wurden dann Paprikaschoten eingeführt, die die Zubereitungsweise von Kimchi in großem Masse veränderten. Paprikaschoten wurden das wichtigste Gewürzmittel für Kimchi. Bis dahin schmeckte Kimchi sehr mild, aber als man Paprikaschoten zu benutzen begann, wurde Kimchi so zubereitet, dass es verschiedene Geschmäcke bekam, die harmonisch aufeinander abgestimmt waren. Das erste Dokument, in dem Paprikaschoten vorkommen, war das Buch Kyuhapchongso, das der Gelehrte Yi Suk-Wan im Jahre 1613 schrieb. 12 Jahre später erschien dann das Buch Imwonshibyukji, in dem zum ersten Mal berichtet wurde, dass Paprikaschoten für die Herstellung von Kimchi verwendet wurden.
Es gibt eine Herstellungsmethode für Kim´che, bei der Kohl und Rettich in Salz eingelegt wird und mit verschiedenen Gemüsesorten vermischt wird. Diese Mischung wird dann mit Paprikaschoten, Senf und zermahlenem Knoblauch gewürzt und in Kübeln aufbewahrt.
Kim´che ist der alte Name von Kimchi. In manchen Dokumenten wird auch der Name "Kim´che" benutzt. In der Zeit, in der man Kohl mit Paprikaschoten zu würzen begann, wurden auch marinierte Fischsorten als Würzstoff verwendet. Marinierter Fisch ist ein sehr salziges Würzmittel, da es ein Salzgehalt von 20 bis 40% hat. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich die Anbautechnik, wodurch der Ernteertrag von Reis gesteigert werden konnte. Dementsprechend wurde auch mehr Reis gegessen. Reis enthält viele Kohlenhydrate, weshalb man zu Reis auch salzhaltige Speisen einnehmen musste. So begann man Kimchi mit mariniertem Fisch salzig zu würzen. Mit Paprikaschoten gab man dem Kimchi einen scharfen Geschmack, die marinierten Fischsorten sorgten für einen Geschmack die für zersetzte Speisen charakteristisch waren. In dem man pflanzliche Zutaten mit tierischen Substanzen vermischte konnte man Kimchi herstellen, das einen guten Geschmack und einen hohen Nährwert hatte.
Ausschnitt aus dem Lexikon der koreanischen Volkskultur über die Kimchi - Kultur am Ende der Choson - Dynastie:
In dem Buch, das 1766 herausgegeben wurde, kommen 41 verschiedene Kimchi - Sorten vor. Die heutzutage beliebteste Kimchi - Sorte aus Kohl wird in diesem Buch Chungsinso genannt. Das besondere ist, dass bei dieser Kimchi - Sorte Fisch und Fleisch als Zutaten benutzt wurden. Es ist auch die Urform des heutigen Chungga-Kimchi zu entdecken, bei der man Rettich zusammen mit den Blättern einlegt. Chogagae-Kimchi, bei dem Gurken oder Auberginen mit Paprikaschoten und Knoblauch gefüllt werden, kommen in diesem Buch ebenfalls vor. Auch in Salzwasser eingelegtes Kimchi und Kimchi bei dem Kohl und Rettich miteinander vermischt werden, werden vorgestellt. Interessant ist auch eine Kimchi- Sorte namens Suk-Kimchi, bei der Kimchi oder Rettich gekocht werden, sodass es auch ältere Leute mit schlechtem Gebiss problemlos essen konnten. Sikit-Kimchi, das mit Gemüse, Getreide, Fisch und Salz gegoren wird, und Kimchi, das mit marinierten Heringen gewürzt wird, sind ebenfalls zu sehen. In diesem Buch werden die verschiedensten Kimchi - Sorten vorgestellt.
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Kimchi ist eine gegorene Speise, d.h. das die Aufbewahrungszeit den Geschmack entscheidet. Wie es z.B. beim Käse der Fall ist, spielt bei gegorenen Speisen die Zeit eine wichtige Rolle. Kimchi kann nicht sofort gegessen werden, was bei Salat oder anderen Beilagen der Fall ist. Um einen guten Geschmack zu erhalten, muss Kimchi eine gewisse Zeit lang gegoren werden. So wie ein Kind in der Gebärmutter warten muss um zur Welt zu kommen. Vielleicht deshalb haben die Krüge, in denen Kimchi aufbewahrt wird, die Form des Bauches einer schwangeren Frau.
Gegorener Geschmack das ist ein kultureller Begriff. Sie sagen, dass es der Geschmack ist, der durch Gären entsteht. Aber Leute, die gegorene Speisen zum ersten Mal probieren sagen, dass es ein verfaulter Geschmack ist. Ein besonderes Merkmal von Kimchi ist der komplizierte Geschmack. Das merkt man, wenn man Kimchi mit Käse vergleicht. Käse entsteht wenn das Eiweiß in der Milch gegoren wird. Kimchi dagegen ist eine Mischung aus Gemüse und verschiedenen Gewürzmitteln wie Knoblauch, Paprikaschoten oder mariniertem Fisch. Der Gärprozess wird allerdings nicht abgeschlossen, sondern entwickelt sich ständig weiter. Der Geschmack, der durch den Gärprozess entsteht, ist in biochemischen Worten der Geschmack von Milchsäurebakterien. Im Vergleich zu Käse hat Kimchi einen komplizierteren Geschmack, der sozusagen aus verschiedenen Geschmäckern besteht.
Der Geschmack von Kimchi ändert sich je nach dem Klima und der Temperatur. Natürlich verändern auch die Zutaten den Geschmack. Daher gibt es verschiedene Kimchi - Sorten. Der in eingesalzenen Kübeln eingelegter Kimchi, der einige Wochen vorher zubereitet wird, bevor er im Winter der Kohl-Kimchi in großen Mengen hergestellt wird, schmeckt mit der Suppe besonders erfrischend. In der Hwanghae - Provinz gab es unter anderem Kimchi, der aus abgestandenem Kürbis zubereitet wurde. Der Kürbis wurde im Salz eingelegt und zusammen mit den dünn zerschnittenen und gewürzten Rettichscheiben und den Kohlblättern gegessen.
Was für Kimchi - Sorten gab es im kalten Norden?
In der Hwanghae - Provinz stellt man aus Kürbis Kimchi her und man benutzt viel marinierten Fisch, der dort leicht zu besorgen ist. Der Kimchi der Pyongan - Provinz schmeckt ziemlich mild. Man isst weißen Kimchi, der in einer gesalzenen Fleischsuppe eingelegt wird. Oder Tungchimi, also in gesalzenes Wasser eingelegter Kimchi. Häufig vermischt man beim Essen Reis oder Nudeln mit dieser Kimchi - Suppe.
Tungchimi ist eine der repräsentativsten Kimchi - Sorten. Unter den drei ostasiatischen Ländern China, Korea und Japan wird besonders in Korea viel Suppe gegessen. In der koreanischen Küche sind Suppen ein unentbehrlicher Bestandteil. Kimchi unterscheidet sich von der japanischen Speise Osinko. Osinko ist so wie Kimchi ein gesalzener und gegorener Kohl. Aber der Kohl wird sauber gewaschen und trocken gegessen. In Korea dagegen wird das Wasser, das im Gärprozess entsteht nicht entfernt, sondern eher dafür benutzt, den Geschmack zu stärken. Daher sind auch Kimchi - Sorten, die nicht in Wasser eingelegt werden, sehr wässrig. Die Suppe ist ein wichtiger Bestandteil von Kimchi.
Schauen wir uns nun die besonderen Kimchi - Sorten verschiedener Regionen an. Die kimchiartigen Speisen in China oder Japan sind nur in Salz eingelegter Kohl oder Rettich. Sie schmecken daher nicht besser oder schlechter als eingesalzenes Gemüse, das jedoch nicht frisch und daher auch nicht knusprig ist. Auch koreanischer Kimchi wird aus eingesalzenem Gemüse zubereitet. Aber dazu kommen noch verschiedene Würzstoffe, die einen chemischen Gärprozess auslösen. Daher ist Kimchi eine für Korea einzigartige Speise.
In der Kangwan - Provinz benutzt man statt mariniertem Fisch frischen Fisch als Würzmittel, z.B. Tintenfisch oder Polack Die Fische werden in kleine Scheiben zerschnitten und hinzugefügt. Das ist das besondere am Kimchi der Kangwan - Provinz. Der Kimchi der Kyongsang - Provinz hat sich im engen Zusammenhang mit dem Klima entwickelt. Es gibt viele Mulden und das Wetter ist warm. Daher wird viel Paprikaschoten und Paprikapulver benutzt. Der Kimchi der Kangwan - Provinz ist sehr salzig und hat einen starken Geschmack, da man marinierte Sardellen als Würzstoff verwendet. Je nach Region, Klima und Zutaten haben sich in Korea verschiedene Kimchi - Sorten entwickelt. Je nach dem welches Gemüse man benutzt und wie man es würzt, bekommt der Kimchi einen unterschiedlichen Geschmack. Im Winter wird Kimchi in großen Mengen zubereitet. Diese Arbeit nennt man Kimjang. Auf dem Land helfen sich die Nachbarn beim Kimjang. Besonders viel Arbeit bereitet der sogenannte Possam-Kimchi, bei dem die Gewürzmischung in die Blätter vom Kohl eingerollt wird. Es ist die repräsentativste Kimchi - Sorte der Region um die Stadt Kaesagoron.
In Seoul und in der Kyonggi - Provinz gibt es eine Kimchi - Sorte mit dem Namen Sokbatyi. Auch Kimchi, bei dem Rettich zusammen mit den Blättern eingelegt wird, oder Kimchi, bei dem der Rettich in Würfeln zerschnitten wird, sind in der Kyonggi - Provinz verbreitet. Auf der Insel Kanghwa isst man gerne Rettich-Kimchi, und in der Chungch´ong - Provinz wird Kimchi angenehm gewürzt. In der Chungch´on - Provinz fügt man auch Lauch, Seetang oder asiatische Petersilie hinzu. Dort nennt man Kimchi auch Senf.
In Seoul und in der Kyonggi - Provinz ist besonders der sogenannte Chunggak-Kimchi verbreitet, bei dem Rettich zusammen mit den Blättern eingelegt wird. Aber auch diese Kimchi - Sorte schmeckt je nach Region anders. In der Chungch´on - Provinz z.B. benutzt man keine Paprikaschoten. Statt dessen wird der Rettich in Salzwasser eingelegt. So entsteht eine Suppe die leicht sauer und sehr erfrischend ist. Von jeder Kimchi - Sorte gibt es wiederum verschiedene Variationen. Das zeigt, wie vielseitig die koreanische Kimchi - Kultur ist.
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Anfang November, kurz vor Beginn der Kimjang - Zeit fand in der Familie Na eine besondere Veranstaltung statt. Und zwar wurden die Geheimrezepte veröffentlicht, die von Generation zu Generation überliefert und bis zu diesem Tag von der ältesten Schwiegertochter Kang Sun-Ui geheim gehalten wurden. In dieser Familie wurden rund 20 Kimchi - Sorten überliefert. Frau Kang hat die Rezepte von ihrer Schwiegermutter übernommen. Es werden die verschiedensten Zutaten und Würzmittel benutzt. Ab Frühling wird jeden Monat der sogenannte Danje-Kimchi neu zubereitet, der besonders gut schmeckt. In der Familie Kang ist es Tradition, dass je nach Jahreszeit andere Kimchi - Sorten zubereitet werden. Für die Frauen ist es natürlich eine anstrengende Arbeit. Aber Frau Kang ist stolz darauf. Das besondere ist, dass man keine künstlichen sondern nur natürliche Würzstoffe benutzt. Sie benutzen zermahlene Sardellen um einen starken Geschmack hervorzubringen. Die Schwiegermutter von Frau Kang gibt auch immer Bohnenkraut hinzu. Wenn der Kimchi reif ist, prickelt er angenehm auf der Zunge, so wie ein Erfrischungsgetränk. Dieses Prickeln ist das besondere des Kimchis dieser Familie.
Der erfrischende und prickelnde Geschmack macht Kimchi zu einer Besonderheit. Obwohl Gemüse in Salz eingelegt wird, verliert es die Frische nicht. Was die Gäste der Familie Na außerdem fasziniert ist der Kimchi mit den Paprikasamen. Eine alte Frau erzählt über den Geschmack:
"Mir schmeckt der Kimchi mit den Paprikasamen besonders gut. Auch der Kohl ist frisch und knusprig. So etwas kann man woanders nicht probieren. Ich habe auch schon versucht diesen Kimchi zu hause herzustellen, was leider nicht so richtig geht. Auch der Sobakchi-Kimchi schmeckt gut. In dieser Familie ist er sehr süß und erfrischend. Das besondere hier ist, dass kein künstlicher Gewürzstoff benutzt wird. Wahrscheinlich deshalb schmeckt der Kimchi so gut".
Süß, erfrischend, scharf, salzig und knusprig. Man sagt, dass Kimchi 5 Geschmäcke hat. Manche sagen, dass Kimchi nur scharf und salzig ist. Aber wenn man beginnt den Geschmack von Kimchi richtig kennen zulernen, dann merkt man, dass das nicht stimmt. Je länger Kimchi gegoren wird, desto saurer wird er. Am Ende saugt der Kohl oder Rettich auch den scharfen und salzigen Geschmack auf, wodurch der beste Geschmack entsteht.
Die Europäer finden den Kimchi zu scharf. Kimchi wird aus eingesalzenem Gemüse zubereitet, das mit verschiedenen Zutaten wie Knoblauch, Paprikaschoten oder Ingwer gewürzt wird. Daher ist Kimchi ziemlich scharf. Aber während Kimchi gegoren wird, schwindet der scharfe Geschmack. Wenn Kohl in Salz eingelegt und danach gewürzt wird, fließt das Wasser aus den Kohlblätter raus. Der Kohl saugt statt dessen das Gewürz auf. Bei etwa 17° Celsius erreicht die Zahl der Milchsäurebakterien nach 2 Wochen den Höhepunkt. Zu diesem Zeitpunkt ist der Geschmack der gegorenen Milchsäure besonders stark. Es ist der Geschmack, der einem so süchtig nach Kimchi macht. Kimchi ist eine Beilage, die zu Reis gegessen wird. Reis schmeckt eigentlich nach nichts, weshalb man dazu scharfe und salzige Beilagen isst. Kimchi existiert weil es Reis gibt. Kimchi hat 5 Geschmäcke, er ist also gleichermaßen scharf, salzig, sauer, süß und manchmal auch ein bisschen bitter. Nur zusammen mit Reis schmeckt Kimchi auch wirklich gut. Das merkt man sofort, wenn man mal ohne Reis nur Kimchi isst. Wegen des scharfen und salzigen Geschmacks brennt einem der Mund, so dass man danach kaum noch richtig schmecken kann. Der wahre Geschmack von Kimchi kommt also erst dann hervor, wenn man Kimchi zusammen mit Reis isst. Nur wer den wahren Geschmack von Reis kennt, kennt sozusagen auch den hervorragenden Geschmack von Kimchi.
Die koreanische Speise - Kimchi - zieht derzeit das Augenmerk der Welt auf sich. Man achtet besonders auf den hohen Nährwert von Kimchi. Je nach Zutat enthält Kimchi andere Nährstoffe. Aber die Grundnährstoffe die in Kimchi enthalten sind, sind gleich.
Auszug aus dem Buch "Ernährungslehre":Das Gemüse das bei der Zubereitung von Kimchi hauptsächlich verwendet wird, enthält u.a. Kalzium, Kupfer, Phosphor, Eisen und Salz, also die wichtigsten anorganischen Substanzen die den Körper alkalisieren. Die tierischen Zutaten wie z.B. marinierte Fische enthalten Aminosäuren und kompensieren den Mangel an Eiweiß, das in Getreidesorten wie Reis nur in wenigen Mengen enthalten ist. Während des Gärungsprozesses zersetzt sich das Eiweiß in den marinierten Fischen in Aminosäuren die den Herstellungsprozess von Kalzium fördern und die Aufnahme von Vitamin B1 beschleunigen. Stark gegorener Kimchi enthält organische Substanzen, Alkohol und Esther die der Verdauung helfen. Die Milchsäurebakterien unterdrücken im Darm die Vermehrung anderer Bakterien und verhindern damit dass ein abnormaler Gärungsprozess ausgelöst wird. Kimchi enthält auch verschiedene Vitamine, besonders viel Vitamin C. Wenn grüne Pflanzen wie Lauch, Blattsenf oder die Blätter von Rettich benutzt werden, enthält Kimchi auch viel Vitamin A.
Kimchi ist also ein gesundheitsförderndes Gericht. Bei den westlichen Essgewohnheiten kommt es leicht dazu, dass es an Kalzium oder Phosphor mangelt. Das ist in Korea, wo viel Kimchi gegessen wird, nicht der Fall. Wenn an regelmäßig Kimchi isst, braucht man auch nicht unbedingt durch Milchsäure gewonnene Produkte einzunehmen. Aufgrund des hohen und reichhaltigen Nährwertes ist Kimchi zu einer internationalen Speise geworden.
Es erzählt Frau Kim Su-Hae, Forscherin des Kimchi - Museums das von der Lebensmittelfirma Pulmowon finanziert wird:
"Kimchi ist ein von der Weltgesundheitsorganisation anerkanntes Gesundheitsmittel. Und zwar weil Kimchi im Gegensatz zu eingesalzenen Speisen auch gegoren wird. Gegorene Speisen enthalten Milchsäurebakterien und haben eine krebsvorbeugende Wirkung. Im Juli 2001 soll Kimchi Kodex standardisiert werden. Dann wird es wesentlich leichter sein, Kimchi zu exportieren, da die traditionelle Herstellungsmethode als Standard anerkannt wird".
Den vortrefflichen Geschmack sowie das traditionelle Herstellungsverfahren von Kimchi hat die Welt anerkannt. Kimchi wird jetzt auf der ganzen Welt den Appetit der Menschen anregen.
Die Exportgeschichte von Kimchi geht bis in die 50Jahre zurück. Damals wurde eine kleine Menge nach Hawaii exportiert. Durch den Vietnam-Krieg in den 60Jahren an dem auch Korea teilnahm, wurde dann Kimchi auch im Ausland bekannt. Dann in den 70Jahren, als viele koreanische Bauarbeiter im Nahen Osten tätig waren, wurde Kimchi dorthin exportiert, allerdings nur in kleinen Mengen. Der Export stieg in den 80Jahren als Kimchi bei der Seouler Olympiade 1988 zur offiziellen Speise bestimmt wurde. 1997 und 1998 besonders nach dem im Fernsehen eine Sondersendung über Kimchi ausgestrahlt wurde, wurde Kimchi in Japan als Gesundheitsmittel sehr populär. Seitdem ist der Export kontinuierlich gestiegen.
In Korea gab es bestimmte Methoden, eine Mahlzeit zu servieren, wobei die Zahl der Beilagen vorbestimmt wurde. Kimchi wurde allerdings nicht als Beilage mitgezählt. Denn nur im Zusammenhang mit anderen Speisen konnte Kimchi existieren. Das ist der Grund, warum man auch versucht einen Zusammenhang zwischen Kimchi und dem Nationalbewusstsein des koreanischen Volkes zu entdecken.
Ausländische Anthropologen sagen häufig, dass die Koreaner beharrliche Menschen sind. Denn der Geschmack eines Menschen sollte vielfältig sein. Aber die Koreaner bereiten im Winter Kimchi in großen Mengen zu, wovon sich die Familie den ganzen Winter lang ernährt. Ausländer verstehen es nicht wie die ganze Familie 4 Monate lang Kimchi essen kann. Denn Kimchi wirkt ein bisschen sauer, aber grundsätzlich schmeckt einmal zubereiteter Kimchi doch immer gleich. In diesem Sinne ist Kimchi ein Symbol der Beharrlichkeit und konservativen Gesinnung der Koreaner. Seit Mitte der 80Jahren wird Kimchi im Ausland hoch geschätzt. Seit der Seouler Olympiade im Jahre 1988 gilt Kimchi als der Stolz der Koreaner.
Ein besonderes Merkmal der koreanischen Küche ist die Harmonie verschiedener ja manchmal völlig unterschiedlicher Geschmäcke. Das repräsentativste Gericht dieser Eigenschaft koreanischer Speisen ist Kimchi. Kimchi ist die Essenz der koreanischen Küche
Ich Hoffe es ist nicht zu ermüdent. Kulinarische Grüsse knorhan