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von XXX Erstellt am 14.10.2009
Schlagworte tag  
experimentelle Archäologie, Erlebnisgastronomie, Spiegel Online, Kochen, Lebensmittel
Angesehen 1003 mal
Kategorie: EssKultur
Wer meint Archäologie sei trocken und bzw. staubig, sollte unbedingt Jaqui Wood kennenlernen oder vielmehr ihr Berufsfeld. Denn die experimentelle Archäologin hat es sich zum Beruf gemacht, das Ess- bzw. Kochverhalten aus der Steinzeit zu erforschen. Wie man das macht? Man begibt sich selbst in die Steinzeit. Spiegel Online hat die Forscherin von ihrer Arbeit erzählt. Und was man da so alles erfahren kann lässt schon den härtesten Dschungelcamp-Bewohner erschaudern. Da es keine Möglichkeit gibt das Verhalten früher Menschen über Funde und Ausgrabungen zu rekonstruieren, muss es im Experiment geschehen und dieses erfordert vollen Körper- bzw. Mageneinsatz. Die experimentelle Archäologie besteht also aus Hypothesen, die aufgrund archäologischer Funde erstellt werden und in Experimenten verifiziert. Was das im Einzelnen heißt, kann man sich ohne Weiteres gar nicht vorstellen. Wie zum Beispiel ohne Kessel ein Rind braten? Ganz einfach. Man entferne das gesamte Fleisch von den Knochen und stopfe das gesamte Rind in seinen eigenen Magen, hänge diesen über oder neben das Feuer und Voilà. Frau Wood fügt hinzu, dass auch die Knochen sehr gut brennen und sie war sogar in der Lage aus einzelnen Knochen Nadeln zu schnitzen, um Graskörbchen zu häkeln, um das so clever verpackte Rind anschließend zu verspeisen. Bon Apetit.
Ein vollkommen neuer Ansatz für die Erlebnis-Gastronomie, würde ich sagen. Essen bei den Feuersteins. Ich sehe Restaurantketten mit einer Plastikinneneinrichtung, die sich dem Haushalt von Fred und Wilma Feuerstein anpasst. Wie hat Wilma eigentlich gekocht? Da erinnere ich mich an clevere Sachen wie den Müllschlucker, der kleine Saurier unter der Spüle oder den Dosenöffner, der stets genervte Vogel. Gekocht wird natürlich mit heißen Steinen und Ton, wie es Jaqui Wood auch so schön praktiziert. Geschadet hat es offenbar auch nicht – seit 12 Jahren ist die abenteuerlustige Lady schon dabei und hat auch eine eigene Feuerstelle im Garten, sowie den unerlässlichen Bachlauf. Sogar ihre Kinder sind begeistert vom Lachs in Tonmantel gehüllt. Na dann wohl bekomms.

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