Eigentlich stammt Ingwer aus dem asiatischen Raum, hierzulande kennt man ihn aber dennoch bereits seit dem frühen Mittelalter. Damals standen zur Schärfung nur Pfeffer und Meerrettich zur Verfügung – bis dann irgendwann Chilischoten aus Amerika importiert wurden. Im östlichen Teil der Welt war Ingwer bereits seit mehr als drei Jahrtausenden als wichtige Heil- und Speisepflanze geläufig.
Demnach ist das Gewächs bei weitem nicht die neu entdeckte Pflanze, zu der sie manchmal aktuell gemacht wird. Dennoch kommt er ohne Frage immer häufiger zum Einsatz, sowohl in der Naturheilkunde als auch als Küchengewürz. Anbauen lässt sich Ingwer besonders gut in den Tropen und in den Subtropen: Also in Staaten wie beispielsweise Sri Lanka, Indien, Indonesien, Vietnam, China, Japan, Australien, Südamerika und Nigeria.
Die Pflanze wird normalerweise über einen Meter hoch und weist schilfartige Blätter und gelb-rote Blüten auf. Zur Verwendung benutzt man den Hauptspross, der als Wurzelstock unter der Erde liegt. Bei einer beige-hellbraunen Färbung fällt Ingwer vor allem auch dank seines aromatischen Geruches auf. Er schmeckt leicht süßlich, zugleich aber scharf und würzig. Dies ist der Verbindung der Gingerole (Scharfstoffe) und den ätherischen Ölen gediehen. Den angesprochenen Scharfstoffen werden anti-karzinogene, anti-entzündliche und immun-modulatorische Merkmale zugesprochen – Ingwer ist also sehr gesund.
Zum Einsatz kommt der Ingwer in der Naturheilkunde zum Beispiel bei Unwohlsein, Appetitlosigkeit und Magen-Darmbeschwerden. Die traditionelle chinesische Medizin schreibt dem Ingwer eine wärmende Wirkung zu und setzt ihn bei Symptomen wie Asthma, Durchfall, Migräne, Menstruationsbeschwerden, zur Blutstillung und Schleimlösung ein. Neue Studien bestätigen dies.
Als Küchengewürz wird Ingwer gemahlen und getrocknet verwendet. Oft kommt eine Reibe zum Einsatz, um das Rhizom zu zerkleinern und dann an Suppen oder Hühnchen zu geben. Aber auch zu Lamm, Fisch, Meeresfrüchten, Lebkuchen, Printen, Milchreis, Obstsalat und Tees wird er gegeben. In der Getränkeform existiert die Pflanze im Ginger Ale und im Ingwerbier.
Ein besonderes Augenmerk wird dem Ingwer in einem Werk aus der Feder Heinz Schlichers und Ralf Hieners gewidmet. Anfangs beschäftigen sich die Autoren mit der Geschichte, interessanten Fakten und den vielfältigen therapeutischen Einsatzmöglichkeiten der Pflanze. Im zweiten Teil des Buches finden sich dann mehr als 40 Rezepte mit Ingwer. Anne Freidanck übernahm die ansprechende Bebilderung des Werkes. Erschienen ist das Buch (ISBN: 978-3-7750-0542-5) im Walter Hädecke Verlag, Weil der Stadt, zu einem Preis von 12,95 Euro und umfasst 96 Seiten mit 27 Farbfotos.