Das Jamie Oliver Magazin erscheint ab Dezember 2008 mit einer Startauflage von 140.000 Exemplaren zweimonatlich in England unter dem schlichten Titel \"Jamie Magazine\". Vorerst werden die Ausgaben exklusiv über die Zeitschriftenkette WH Smith vertrieben. Laut \"Guardian\" geht man in England davon aus, dass bei einem Erfolg von \"Jamie\" andere TV-Köche dem Beispiel folgen werden. Ob Herr Oliver seine 250.000 britische Pfund, die er selber in das Projekt investierte wieder sieht, bleibt allerdings fraglich. Denn der Markt für Kochmagazine in UK scheint gesättigt und die Konkurrenz mit großen Redaktionen und monatlich erscheinenden Magazinen wie \"Olive\", \"Easy Cook\" und Marktführer \"Good Food\" und \"Delicious\" ist stark. Die Marke Jamie Oliver ist zwar gut positioniert und erfährt einen hohen Bekanntheitsgrad, doch selbst eingefleischte Jamie Fans werden inzwischen der allumfassenden Medienpräsenz und der enormen Produktpalette von Jamie Oliver überdrüssig:
Schon über 10 Jamie TV Shows und das selbe noch mal als Jamie DVD, zahlreiche Jamie Kochbücher, die Jamie Oliver Dinner Show - welche sich wohl eher als großer Flop herausgestellt hat, Jamies Tagebuch, Jamies Küchenzubehör, Jamies Geschirr, Jamies Notfall Whiskey Geschenk Box, Jamies Tomaten Ketchup, Jamies wilde-Limone-Duftkerzen, das Nintendo Spiel \"What\'s Cooking\"- natürlich auch von Jamie - Jamie everywhere! Doch das Printmedium Jamie Magazin hat wirklich noch gefehlt.
Zugegeben, der Chefredakteur Andy Harris (früherer Redaktionsleiter von Gourmet Traveller) hat mit Sicherheit keine leichte Aufgabe bei der Vermarktung der Jamie Kochzeitschrift. Denn inhaltlich bietet die erste Ausgabe des neuen Jamie Magazin keine Überraschungen. Über 100 Jamie Oliver Kochrezepte, Geschichten aus Jamies Leben, wie zum Beispiel Berichte von seinen Reisen oder über Jamies Pokerabende mit anderen Promis und auch ein Interview von Jamie mit seinem medienwirksamen Kumpel Brad Pitt sind neben einer Fotobegehung seines Hauses für umgerechnet EUR 4.65 zu haben.
Als USP bleibt dann wohl nur noch, dass das Jamie Magazin auf Papier von ausschließlich nachhaltig bewirtschafteten Wäldern gedruckt wird und damit einzigartig unter allen UK Essenszeitschriften ist. Die Einzigartigkeit streitet Mark Tylor (Editor/Publisher von Fork Magazine) allerdings in den ohnehin zerstörerischen Kommentaren zum Pressebericht über das neue Jamie Magazin auf der Englischen Guardian Webseite ab. \"Fork has always been printed on matt paper from sustainable forests. Interestingly enough, the last issue featured an exclusive interview with Jamie Oliver, who had seen Fork and liked what he saw.\"
Das Kommentar von happyturtle im Forum von Guardian ist zwar etwas übertrieben, aber trifft den Nagel dennoch auf den Kopf: \"I bought the Jamie magazine last week and was really annoyed, the whole thing appears to be an advertorial for his Jamie range of merchandise. In total I think there were 2 articles that did not refer directly to a product that was being sold by the Jamie catalogue (also included with the magazine). In a word, rank.\"
Doch wie verspricht Jamie Oliver in seinem Videoblog? \"we will actually be using some recipes and content from you guys that have been coming on the web, cause you have been so incredible (...) I know you gonna like it (the Jamie Magazine), cause its proper good.”
Man darf also gespannt sein, ob die Marke Jamie Oliver wirklich stark genug ist, um den verbliebenen 140.000 Jamie Fans die von Ihnen erstellten Rezepte als Jamie Marke zurückzuverkaufen. Die Marketingköpfe des Jamie Magazins rechnen wohl damit, immerhin kann man schon jetzt ein 3-Jahres Abo mit 18 Ausgaben über die Jamie Oliver Webseite kaufen.