Aostatal: Regionale Gastronomie lockt in den Berghütten |
Aosta/Frankfurt am Main. In den gemütlichen Berghütten des Aostatals kann man sich von Wanderungen erholen und die regionale Küche genießen.
Die ersten Hütten wurden Ende des 19. Jahrhunderts errichtet. In den Hütten erhalten Wanderer nicht nur Verpflegung und Unterkunft, sondern auch Informationen, Betreuung und Hilfe bei ihren Touren durch das Aostatal.Im idyllischen Tal finden sich Hütten unterschiedlichster Natur. Die für Ausflüge leichter zu erreichenden Hütten erwandern Hobby-Bergsteiger über Wanderwege, Saumpfade oder auch Gutswege, meist nach etwa anderthalb Stunden.
Wer sich für einen Zwischenstopp in einer der zahlreichen Berghütten entscheidet, kommt dort in den Genuss der vielfältigen regionalen Spezialitäten, die die Region im Dreiländereck zwischen Italien, Frankreich und Schweiz bereit hält. Dazu gehören insbesondere verschiedene Käsevariationen, die aus der Milch der Almkühe produziert werden und klassische Wurstspezialitäten.
Der Fontina wird von den Talbewohnern als „König der Käse“ bezeichnet . Seit 1996 wird die Herstellung des Fontinas durch die geschützte Ursprungsbezeichnung Denominazione di Origine Protetta (DOP) vor Fälschungen gesichert. Das Siegel erhalten nur Fontina-Sorten, die ausschließlich im Aostatal, unter festgelegten geografischen, klimatischen, ackerbaulichen und kulturellen Bedingungen aus der Milch von Kühen des Tals produziert wurden. Ein weiterer, nur im Aostatal produzierter Käse ist der Vallée d’Aoste Fromadzo, ebenfalls Träger des DOP-Siegels. Der Fromadzo wird in einem speziellen Verfahren aus der Kuhmilch zweier Melkdurchgänge hergestellt, zuweilen mit etwas Ziegenmilch verfeinert. Im Anschluss reift der Käse bis zu 14 Monate lang.
Dem Vallée d’Aoste Jambon de Bosses (DOP) zu Ehren wird sogar ein jährliches Volksfest im Produktionsdorf Saint-Rhémy-en-Bosses an der Schweizer Grenze veranstaltet. Der Rohschinken wird mit Bergkräutern wie Wachholder oder Thymian verfeinert. Sein spezielles Aroma entfaltet sich vor allem durch die mindestens einjährige Lagerung bei trockenem Klima. Eine erste Erwähnung des Fleischprodukts findet sich in Erzählungen aus dem Jahre 1397.Auch verschiedene Obst- und Nusssorten sind im Aostatal beheimatet. So werden vor allem die Apfelsorten Renetten, Golden Delicious und Jonagold, aber auch die Birnensorte Martin Sec in den Obstgärten angepflanzt. Zu den bekannten valdostanischen Nüssen gehört die Kastanie und ist als kulinarische Delikatesse sehr beliebt. Sie wird in der regionalen Küche mit typischen Wurstsorten kombiniert oder zur Suppe verarbeitet. Aber auch als Dessert findet sie ihre Verwendung, glaciert mit Schlagsahne oder Schokolade.
Weinliebhaber kommen in der Region zwischen Frankreich und Italien ebenfalls auf ihre Kosten und können zwischen zahlreichen in der Region produzierten weißen und roten Sorten wählen. Zu diesen zählt beispielsweise der Weißwein Blanc de Morgex et de La Salle DOC, der aus am Fuße des Mont Blanc geernteten Trauben produziert wird. Er hat einen trockenen Geschmack mit fruchtiger Note und duftet nach Bergkräutern. Einer der speziell im Aostatal angebauten Rotweine ist der Vallée d’Aoste Torrette DOC, ein harmonischer und trockener Wein, der in seiner Supérieur-Version aus sonnenverwöhnten Petit-Rouge-Trauben gekeltert wird. Rein geografisch nimmt er den größten Teil des Anbaugebietes für sich ein, elf Gemeinden des Aostatals.