Döner-Erfinder: weniger ist mehr |
Berlin. Kadir Nurman gilt als der Erfinder Döners. Der aus Anatolien stammende Nurman wurde jetzt vom Verein Türkischer Dönerhersteller in Europa für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Nach Meinung des Erfinders übertreibt man es mittlerweile mit den Zutaten für einen Döner maßlos. "Meiner Meinung nach sind zu viele Zutaten in den Dönern", sagte er der "Frankfurter Rundschau". "Wenn das Fleisch gut ist, braucht man keine Tomaten oder Gewürze." In einem echten, traditionellen Döner hätten Dinge wie Tomaten, Kraut, Chili, oder Hähnchenfleisch nichts zu suchen. "Das ist kein echter Döner", sagte Nurman der Zeitung. 1960 war der gelernte Kaufmann von Istanbul nach Stuttgart gekommen und Mitte der sechziger Jahre schließlich nach Berlin gezogen. Hier soll er dann im Jahr 1972 den ersten Döner am Bahnhof Zoologischer Garten verkauft haben. Damals verwendete Nurman nur Zwiebeln sowie Hackfleisch vom Kalb und Lamm in seinem Fladenbrot. Laut eigenen Angaben hatte er den Döner als Reaktion auf das damals aufkommende Fast Food und den Wandel der Essgewohnheiten in den Großstädten kreiert. Nun wurde der Döner-Erfinder auf der bundesweit einzigen Messe für Unternehmen der Dönerindustrie in Berlin vom Vorstandsvorsitzenden des Vereins türkischer Dönerhersteller in Europa, Tarkan Tasyumruk, geehrt. Seit den siebziger Jahre habe sich eine Wachstumsbranche mit mittlerweile 60.000 Arbeitsplätzen in Deutschland etabliert. Der Gastronom ließ sich damals seine Erfindung nicht als Marke schützen: "Dann wäre ich jetzt Millionär. Ich freue mich jedenfalls, dass heute so viele Türken vom Döner leben und Millionen Menschen Döner essen."