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Druckchemikalie Isopropylthioxanton (ITX) auch in Deutschland
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Die in Italien, Spanien, Portugal, Frankreich und zuletzt in Kroatien aufgetretene Kontamination von Getränken in Kartonverpackungen mit der Druckchemikalie Isopropylthioxanton (ITX) macht auch vor Deutschland nicht Halt. Die im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in der vergangenen Woche durchgeführten, stichprobenartigen Untersuchungen unterschiedlicher Karton-Getränke ergaben, dass der naturtrübe Aldi-Apfelsaft "Apfelblüte" mit 60 Mikrogramm pro Kilogramm (µg/kg) und der Lidl-Gemüsesaft "vitafit" mit 72 µg/kg belastet war. Der betroffene Apfelsaft war in Getränkekartons des norwegischen Verpackungsherstellers Elopak verpackt, der Gemüsesaft-Karton stammte vom schwedischen Marktführer TetraPak. ITX, eine beim Druck der Verpackungsaufschriften eingesetzte Chemikalie zur schnelleren Trocknung der Farbe, geht offenbar von der Verpackung in das Getränk über. Die Untersuchungen wurden von der in Berlin ansässigen Gesellschaft für Lebensmittel-Forschung mbH (GfL) durchgeführt. Die GfL ist ein auf Frucht- und Gemüsesäfte spezialisiertes, staatlich akkreditiertes Prüflabor. Die DUH forderte die Discounter Aldi und Lidl in gleich lautenden Schreiben auf, die betroffenen Säfte und alle weiteren potenziell ITX-belasteten Produkte aus ihrem Sortiment zu entfernen, wie dies in anderen betroffenen Ländern längst geschehen sei. Von den Verpackungsherstellern Elopak und TetraPak verlangte die DUH, keine Verpackungen mehr auszuliefern, von denen Druckchemikalien wie ITX ins Produkt gelangen können. Nach Informationen der DUH waren beide Hersteller bereits seit mindestens Anfang September über die ITX-Belastungen in unterschiedlichen Getränken unterrichtet, ohne die Öffentlichkeit entsprechend zu informieren oder die Getränkeabfüller und Händler zum Verkaufsstopp aufzufordern. Die DUH forderte Verbraucherschutzminister Horst Seehofer und die in den Ländern zuständigen Ressortchefs auf, dem Beispiel ihres italienischen Kollegen zu folgen und umfassend nach ITX in Kartonverpackungen fahnden zu lassen. Bereits im November war ITX in italienischer Baby-Milch festgestellt worden. Damals waren die Produkte ausschließlich in Getränkekartons des schwedischen Herstellers TetraPak abgefüllt gewesen. In der Folge wurden mehr als 2 Mio. Liter allein des Herstellers Nestlé vom Markt genommen. Dasselbe geschah mit vergleichbaren Produkten in Spanien, Portugal und Frankreich.
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