Europaweite Konsumstudie: Millenials snacken am liebsten vorm Fernseher oder Computer |
Frankfurt. Chips, Nüsse oder Popcorn. Bei vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen dürfen Snacks vor allem beim Fernsehen nicht fehlen. Aber auch vorm Computer und dem Smartphone wird geknabbert. Das hat eine Umfrage von Mintel ergeben.
38 Prozent der Deutschen im Alter von 16-24 Jahren und 36 Prozent der Deutschen im Alter von 25-34 Jahren gaben demnach an, dass sie regelmäßig vor dem Computer snacken. Unter den über 55-Jährigen waren es dagegen nur 13 Prozent der Befragten.
Auch wenn es um mobile Geräte geht snacken jüngere Nutzer eher mal dabei als ältere: 35 Prozent der deutschen 16- bis 24-Jährigen und 30 Prozent der 25- bis 34-Jährigen berichten, dass sie während des Browsens ihres Smartphones oder Tablets snacken – im Vergleich zu lediglich 18 Prozent der über 55-Jährigen
Die absolute Lieblingsbeschäftigung beim Snacken ist nach wie vor das Fernsehen. Sie hält bei allen Altersgruppen die unangefochtene Spitzenposition.Sieben von zehn Deutschen (70 Prozent) gaben an, während des Fernsehens zu snacken. In Deutschlands Nachbarmärkten sieht es ganz anders aus: Nur 54 Prozent der polnischen, 47 Prozent der spanischen, 44 Prozent der italienischen und 40 Prozent der französichen Verbraucher snacken nach eigenen Angaben vor dem TV.
Aber Deutsche naschen nicht nur gerne vor diversen Bildschirmen, auch das Snacken unterwegs wird immer beliebter. Im Jahr 2015 gaben sechs von zehn (60 Prozent) Deutschen an, ihr Mittagessen mindestens ein Mal in den drei Monaten vor der Befragung unterwegs verzehrt zu haben, während im gleichen Zeitraum 56 Prozent ihr Abendessen und 51 Prozent das Frühstück „on-the-go“ eingenommen haben.
Vor allem Millenials wünschen sich immer mehr „To-Go“ Optionen, wie zum Beispiel Produkte in kleineren Größen oder mit leicht zu öffnenden Verpackungen. Laut Mintel würden 27 Prozent der deutschen 16- bis 24-Jährigen gerne mehr Snacking Optionen für unterwegs im Supermarktregal sehen. Dieser Trend zeigt sich auch in anderen europäischen Ländern: 29 Prozent der polnischen, 27 Prozent der spanischen, 19 Prozent der italienischen, und 19 Prozent der französischen 16- bis 24-Jährigen signalisieren ebenfalls Interesse.
Julia Büch, Food & Drink Analystin bei Mintel, erklärt dem Trend:„Aufgrund des hektischen Alltags vieler Konsumenten werden Mahlzeiten, die traditionell zu Hause verzehrt wurden, zunehmend durch bequeme Snacks für unterwegs ersetzt. Deutsche Verbraucher konsumieren bereits alle drei Hauptmahlzeiten regelmäßig unterwegs, wodurch sich ein wachsender Bedarf an Convenience-Produkten ergibt, die die Lücke zwischen Gesundheit und Genuss überbrücken.“
Neben den „To-Go“ Mahlzeiten scheinen deutsche Verbraucher auch weiterhin großen Appetit auf kleine Snacks für zwischendurch zu haben. Im Jahr 2015 wuchs das Marktvolumen für Chips, Nüsse und andere Snacks um gesunde 4,2 Prozent in Deutschland, währen der Marktumsatz um 2,7 Prozent auf 2.65 Milliarden Euro stieg. Dabei liegen Kartoffelchips und Nüsse vorn.
Aber auch Popcorn hat sich zu einem absoluten Renner unter den Snacks gemausert. Laut Mintel war Deutschland im Jahr 2015 für 14 Prozent aller Neueinführungen von Popcorn-Produkten verantwortlich und liegt damit auf Platz Nummer drei der europäischen Rangfolge. Nur Großbritannien (27 Prozent) und Frankreich (15 Prozent) führten im gleichen Zeitraum mehr Popcorn-Produkte ein.
Die Nachfrage nach Popcorn ist unter den jüngeren Verbrauchern am höchsten. Eine Mintel Umfrage aus dem Jahr 2016 ergab, dass über die Hälfte (58Prozent) der befragten 16 bis 24-Jährigen und knapp die Hälfte (47Prozent) der 25-34-Jährigen angeben, das Produkt in den letzten sechs Monaten konsumiert zu haben. Unter den über 55-Jährigen waren es dagegen nur 22 Prozent der Befragten.
Dabei scheint Popcorn mit Geschmack besonders beliebt zu sein. Zwei von fünf (41Prozent) deutschen Verbrauchern sagen aus, dass sie Popcorn mit Geschmack bevorzugen. Diese Nachfrage steht jedoch im Kontrast zum aktuellen Popcorn-Angebot in Deutschland, das nach wie vor von purem Popcorn und klassischen Varianten wie gesalzenes oder gezuckertes Popcorn dominiert wird. Laut Mintels Datenbank machte gesalzenes Popcorn 15 Prozent der zwischen 2011 und 2015 in Deutschland eingeführten Popcorn-Produkte aus, dicht gefolgt von gezuckertem (14 Prozent) und purem Popcorn (13 Prozent). Ungewöhnlichere Geschmacksrichtungen wie Schokolade, Toffee oder Chilli erfreuen isch nicht ganz so großer Beliebtheit. Sie machten nur 4 Prozent, beziehungsweise 2 Prozent und < 2Prozent der Einführungen aus.
„Obwohl der Popcornmarkt weiterhin von klassischen Varianten dominiert wird, haben wir in den letzten Jahren ein wachsendes Angebot an innovativen Geschmacksrichtungen beobachtet, was Popcorn zum idealen Trendprodukt für Millennials macht. Darüber hinaus bietet Popcorn erhebliches Potenzial sowohl als Zutat als auch als Geschmacksrichtung in anderen Lebensmittelkategorien. Während Popcorn bereits vor einigen Jahren von der Schokoladenindustrie entdeckt wurde, poppt das Produkt nun auch vermehrt in anderen Kategorien auf, einschließlich Zerealien, Eiscreme, Süßwaren und Kekse,” so Büch.