Gastro
Search For:  
WHERE?  
 
Your location : USA
latest latest   Most visited Most visited   most rated most rated
Meininger Hotels: 2027 öffnet neues Haus in Straßburg
Flughafen Berlin-Brandenburg: Kiez & Friends verbreitet Markthallen-Flair
Urban Loft Cologne Friedrich Marrenbach übernimmt die Leitung
Steigenberger Hotels: Drei Neuzugänge in den Führungsetagen​
Gault & Millau 2024: Hillside Beach Club gewinnt Best Resort Hotel Award

FH Münster: Orangensaft aus fairem Handel direkt ins Münsterland?

Vote Up (1)
Vote Down (0)
Posted on 09-02-2023
tag
FH Münster: Orangensaft aus fairem Handel direkt ins Münsterland?
Foto: privat
Münster/Frankfurt. Ein Großteil des Orangensafts, den wir trinken, kommt aus Brasilien. Auch weltweit ist Brasilien mit etwa 80 Prozent das wichtigste Exportland. Das Geschäft mit dem Orangensaft, vor allem aus Orangensaftkonzentrat, liegt allerdings in den Händen von wenigen Konzernen, wie Dr. Andréa Moraes Barros von der Initiative Romero (CIR) in Münster berichtet. „Kleinbäuerinnen und Kleinbauern sind gezwungen, ihre Orangenernte zu Preisen und Bedingungen abzugeben, die die Konzerne vorschreiben. Bisher haben sie kaum Alternativen“, so die CIR-Referentin. Armut und schlechte Arbeitsbedingungen seien die Folge.

Könnte nicht eine direkte Kooperation zwischen kleinbäuerlichen Kooperativen in Brasilien und Gastronomiebetrieben in einer deutschen Region die Situation der Kleinbäuer*innen verbessern? Diese Frage kam im Gespräch zwischen Moraes Barros und Prof. Dr. Petra Teitscheid vom Fachbereich Oecotrophologie – Facility Management der FH Münster auf. Sie ließen sie in einem deutsch-brasilianischen Projekt von Studierenden am Beispiel des Münsterlandes bearbeiten. Förderung erhielten sie aus dem ASA-Programm, einem entwicklungspolitischen Lern- und Qualifizierungsprogramm.

Die deutschen Studierenden sollten herausfinden, welche Kriterien für münsterländische Gastronomiebetriebe wichtig sind, um sich auf die Direktvermarktung mit den kleinbäuerlichen Kooperativen einlassen zu können. Judith Köstler von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde und Matthis Jansen von der Friedrich-Schiller-Universität in Jena übernahmen diese Aufgabe. „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Biosiegel auf höhere Akzeptanz stoßen als andere Zertifizierungen. Zudem wirken sich die finanziellen Folgen aktueller weltpolitischer Entwicklungen stark aus“, sagt der Geographiestudent. Begleitet wurden die Studierenden in Deutschland von Teitscheid und Moraes Barros.

Die Professorin Marilene Santos von der Universidade Federal de Sergipe betreute die brasilianischen Studierenden Nalbert Carvalho dos Santos und Juliana Matos Santos. Sie untersuchten gemeinsam mit den deutschen Studierenden, welche Rahmenbedingungen kleinbäuerliche Kooperativen brauchen, um sich auf den direkten Handel mit der Gemeinschaftsgastronomie einlassen zu können. Ein Ergebnis aus ihren Befragungen im Nordosten von Brasilien ist, dass ein großer Teil der Landwirt*innen bereit ist, ihre Produktion auf Bio umzustellen. „Allerdings erst dann, wenn eine entsprechende Ausbildung, eine Absatzgarantie für das Bioprodukt und eine konsequente Wirtschaftlichkeitsanalyse für die Umstellung vorliegen“, fasst Moraes Barros zusammen.

Die Projektergebnisse sollen den kleinbäuerlichen Kooperativen als Datengrundlage für ihre strategische Ausrichtung dienen, insbesondere zu Anbaumethoden und Zertifizierungen. „Wir konnten mit diesem Projekt einen wichtigen Beitrag in der Diskussion um die gerechtere Gestaltung von Lieferketten leisten. Bis die Ideen umgesetzt werden können, ist es aber noch ein weiter Weg“, so das Fazit von Teitscheid.

Zum Thema: Im Februar 2023 reist eine Delegation aus brasilianischen Kleinbäuer*innen und Vertreter*innen von Nichtregierungsorganisationen nach Deutschland. Am 14. Februar kommen sie nach Münster. Von 14 bis 16 Uhr erörtern sie in einem Fachgespräch mit kommunalen Einkäufer*innen die Möglichkeiten, faire Produkte wie etwa Orangensaft zu berücksichtigen. Moraes Barros, Teitscheid und die zwei deutschen Studierenden werden auch teilnehmen. Am Abend gibt es ab 19:30 Uhr im Pfarrzentrum Dreifaltigkeit, Kinderhauser Straße 84 in Münster, einen Infoabend mit Verkostung und Livemusik zum Leben mit fairen Produkten wie etwa Orangen. Der Eintritt ist frei.




featured

Comments

There are no comments to this news. Be the first one!
Post a comment
Name
E-mail
To save your comment you have to enter the letters you see in the green box into the white space below.
Comment
follow us on twitter

Search for news

Empfehlungen

Press distributor

If you would like us to report about you as well, just add us to your press distributor: news(at)gastro.de

News editor info

Username  cl
Email  carolinelang@me.com

Tags

Polls

Trade Journal

Which trade journal do you read regularly to get gastronomic and hotel news?









Please login or register