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FH Münster: Studierende entwickeln Onlineplattform für die Tafel

FH Münster: Studierende entwickeln Onlineplattform für die Tafel
Foto: FH Münster/Susanne Lüdeling

Münster. Laut des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft landen in Deutschland jährlich zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Müll, obwohl sie noch verzehrfähig sind. Die Tafel Deutschland verteilt überschüssige Waren an armutsbetroffene Menschen. Zukünftig sollen so noch mehr Lebensmittel gerettet werden. Dazu hat die ehrenamtliche Organisation 2019 das Projekt „Tafel macht Zukunft – gemeinsam digital“ ins Leben gerufen. Dieses hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensmittelrettung durch die über 950 örtlichen Tafeln mit digitalen Lösungen weiter zu vereinfachen. Neben verschiedenen Lebensmittelherstellern und -händlern sind auch Logistikstudierende vom Fachbereich Wirtschaft der FH Münster, der Münster School of Business (MSB), am Projekt beteiligt.

Logistikexperte und Studiengangsleiter Prof. Dr. Franz Vallée erläutert das Potenzial der Logistik in Bezug auf Lebensmittelrettung: „Sie sorgt dafür, dass die gespendeten Lebensmittel von den Herstellern und Händlern an die verschiedenen Tafelstandorte in Deutschland geliefert werden. Das muss zügig gehen, denn die Waren sind oft kurz davor abzulaufen“. Dieser Prozess soll zukünftig über eine Onlineplattform – der eco-Plattform – optimiert werden, die eine verbesserte Schnittstelle zwischen Lebensmittelspendern und Tafeln bieten soll. Dadurch können größere Lebensmittelmengen gerettet und bedarfsgerecht an die einzelnen Tafeln umverteilt werden. Denn bisher können manche Spenden nicht angenommen werden, weil die Ausgabestellen oft nicht über genügend Lagerkapazitäten verfügen, weiß Vallée.

Auch Studentin Vivien von Holtz ist es wichtig, an einer digitalen Lösung mitzuarbeiten: „Ein weiterer Vorteil der Plattform ist die Einsparung von Zeit und Kosten durch eine Reduzierung von Transportwegen und Leerfahrten.“ Die Logistikstudentin hat sich am zweiten Online-Projektworkshop der Tafel Deutschland beteiligt, an dem über 35 Vertreterinnen und Vertreter aus der Lebensmittelbranche teilnahmen. Der praxisnahe Einblick hat ihr sehr gut gefallen: „Man lernt schon im Studium, dass Logistikprozesse nicht immer nach Schema F laufen, sondern dass es viele Varianten und Ausnahmen gibt. Mehr über die vielschichtigen Verteilungsabläufe der Tafel zu erfahren, fand ich sehr spannend.“ Das Thema Lebensmittelrettung findet die Studentin auch persönlich sehr wichtig, weswegen sie sich im Sommer ehrenamtlich bei einer Verteilerstelle der Tafel in Münster engagierte. Vallée hat außerdem bereits 2013 gemeinsam mit dem Institut für nachhaltige Ernährung und Ernährungswirtschaft (iSun) ein Projekt zur Reduktion von Lebensmittelabfällen bei Brot und Backwaren durchgeführt.

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