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Kreischend bunt, witzig verpackt in handlichen Kinderportionen, eine coole Figur als Beigabe, verheißungsvoll-lockende Sprüche für Eltern: die Kinderlebensmittel. Das Angebot an diesen oft fett- und zuckerreichen Kindersüßigkeiten hat sich in den vergangenen Jahren verdreifacht. Jetzt werden sie mitsamt ihrer Werbung unter die Lupe genommen. Anlass ist die besorgniserregende Zunahme von Übergewicht bei Kindern. Um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten, wurde beim Kongress „Kinder und Ernährung“, der am 8. Juli 2003 in Berlin stattfand, der Startschuss für eine großangelegte Kampagne des Verbraucherschutzministeriums zum Thema „Kinder und Ernährung“ gegeben. Bundesverbraucherministerin Renate Künast lud u. a. Medien, Wirtschaft und Werbung ein, sich an dieser Kampagne zu beteiligen. Rezepturen, Kennzeichnung und Werbung sollen kritisch geprüft werden und zwar gerade im Bereich der Kinderlebensmittel. „Denn hier glauben Eltern, sie täten ihren Sprösslingen etwas Gutes, dieser Eindruck eines Zusatznutzens wird ihnen quasi subkutan suggeriert“, so Künast. Dabei sind spezielle Kinderlebensmittel nach dem ersten Lebensjahr gar nicht erforderlich. Auch die Europäische Union arbeitet derzeit an neuen Gesetzesentwürfen zur Kennzeichnung von Lebensmitteln und Einschränkungen von Lebensmittelwerbung. David Byrne, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, stellte neue Regelungen für die bessere Kennzeichnung von Fett, Zucker und Salz auf den Etiketten in Aussicht. Damit können Verbraucher eine bessere Lebensmittelauswahl für ihre Bedürfnisse treffen. Renate Künast unterstützt die Bemühungen der EU-Kommission die Verbraucheraufklärung zu verbessern – insbesondere in Bezug auf die Kinderlebensmittel. Die Begeisterung der Kids für diese Produkte liegt sicherlich auch an ihrem Ruf und der Erlebniswelt, die sie suggerieren. „Gebt doch mal der Möhre oder der Kohlrabi ein cooles Image“, forderte daher die Bundesverbraucherministerin die Werbetreibenden heraus.
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