Grand Hotel Heiligendamm streicht die Segel: Insolvenz |
Heiligendamm/Berlin. Rund neun Jahre nach Eröffnung meldete die Fonds KG des Grand Hotel Heiligendamm Ende Februar Insolvenz an – trotz deutlich verbesserter Ergebnisse. Der Hotelbetrieb soll jedoch aufrechterhalten werden. Als Grund für die Anmeldung von Insolvenz beim zuständigen Amtsgericht in Aachen wird die Zahlungsunfähigkeit der Grand Hotel Heiligendamm GmbH & Co. Kommanditgesellschaft (kurz: Fonds KG) angeführt. Nachdem die Kreditzinsen nicht mehr gedeckt werden können, wollen die Banken die Kredite nicht mehr verlängern. Das Unternehmen sei aber nicht überschuldet: von einer vollständigen Befriedung der Gläubiger (Banken und Lieferanten) könne ausgegangen werden. Dies berichtet die Grand Hotel Heiligendamm GmbH in einer Pressemitteilung. „Die Insolvenz der Fonds KG ist ein schwarzer Tag für das Grand Hotel Heiligendamm, seine Gesellschafter, Mitarbeiter und die gesamte Region. Ich bedauere diesen Schritt zutiefst, war dazu aber gesetzlich gezwungen. Uns fehlte die Zeit, die begonnene Sanierung erfolgreich abzuschließen“, sagte Anno August Jagdfeld, Geschäftsführer der Komplementärin der Fonds KG. „Ich bin aber zuversichtlich, dass eine Lösung möglich ist, die den dauerhaften Betrieb des Grand Hotel Heiligendamm sichert. Es bleibt ein Solitär in Deutschland, der fortbestehen wird“, so der 65-jährige. Jagdfeld wird weiter als Geschäftsführer des Unternehmens agieren, Henning Matthiesen bleibt Direktor des Hotels. Der Hotelbetrieb soll normal weiterlaufen, die Mitarbeiter des Hauses und ihre Lohnansprüche seien durch das Insolvenzgeld abgesichert, heißt es. „Das Grand Hotel Heiligendamm ist trotz der schwierigen Lage in geordneter Verfassung. Es gilt nun, mit allen Kräften den Hotelbetrieb aufrechtzuerhalten und eine Zerschlagung zu verhindern“, berichtet Jagdfeld. Mittels des Insolvenzverfahrens habe man die Chance, neue Investoren als Träger des unternehmerischen Risikos finden. Das Hotel wurde 1996 erworben und hatte 2003 eröffnet.