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Handel: Bio boomt

Nach einem flauen Jahr 2003 steigerte der Naturkosthandel nach Einschätzung von Experten im vergangenen Jahr seinen Umsatz um rund zehn Prozent. Dies meldet die Berliner Zeitung. Anders als im konventionellen Handel wachsen nicht nur die Verkaufsflächen, sondern auch die Erlöse. Vor allem in Groß- und Mittelstädten gibt es immer mehr Bio-Supermärkte, die ihren Kunden mehrere tausend Produkte anbieten können - von Obst und Gemüse über Wein, Bier, Fleisch und Tabak bis hin zur Tiefkühlpizza.

Und anders als in konventionellen Geschäften ist die Kundschaft dieser Läden in der Regel auch bereit, für Qualität tief in die Tasche zu greifen. Die Wirtschaftskrise und die hohe Arbeitslosigkeit machen sich weniger stark bemerkbar. "Die Klientel, die in Bio-Supermärkte geht, tut das nicht, um billig einzukaufen", sagt der Frankfurter Unternehmensberater Christoph Spahn, der sich auf den Öko-Handel spezialisiert hat. Zunehmend befreit sich der Handel mit ökologisch produzierten Nahrungsmitteln aus seinem Nischendasein. Der Umsatz der Branche beträgt inzwischen annähernd 3,5 Mrd. Euro. Zwar kommt der Naturkosthandel im Lebensmittelmarkt damit erst auf einen Anteil von 2,5 Prozent. Experten halten aber eine Verdopplung in den kommenden fünf Jahren für realistisch.

Auch wenn die konventionellen Filialisten inzwischen Bio-Produkte führen, bleiben die Bio-Supermärkte der wichtigste Wachstumstreiber im Naturkosthandel. Nach Erhebungen des Fachdienstes Bio-Markt.info nahm im vergangenen Jahr in Deutschland ihre Zahl um 40 auf rund 250 zu. In Einzelfällen präsentieren die Märkte ihre Waren auf einer Fläche von 1.000 Quadratmetern und mehr, und zwar vorzugsweise in Gegenden mit hoher Kaufkraft. Wenn neue Bio-Geschäfte eröffnen, kommen plötzlich Kunden, die vorher nie oder nur selten Bio-Produkte gekauft haben. "Das Angebot schafft die Nachfrage", sagt Kai Kreuzer, der Chef von Bio-Markt.info.

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