Hongkong: Die besten Streetfood-Spezialitäten aus der Mega-City |
Hongkong/Frankfurt. So vielfältig Hongkongs Gastronomie ist – eine Facette der Gourmet-Stadt wird oft unterschätzt: die einfache Straßenküche mit schnellen Gerichten auf die Hand. Doch genau diese an jeder Straßenecke servierten Köstlichkeiten führen zu den interessantesten Geschmacksexplosionen und sind garantiert alles andere als gewöhnlich – zumindest für unsere westlichen Gaumen. Nicht umsonst ist der Michelin-Führer Hongkongs voll mit Empfehlungen, die überall in der Stadt auf hungrige Passanten warten– von “Stinky tofu” über Fischbällchen bin hin zu „Bubble Waffles”. Wir stellen hier die wichtigsten „schnellen“ Genüsse vor.
Stinky tofu“ – Probieren geht über Riechen: Der Geruch lässt etwas anderes vermuten lässt, doch dieses Gericht ist der optimale Appetitanreger: „Stinky tofu“. Hier kommt klassisches Tofu auf den Teller, das in eine Gemüse-Fleisch-Brühe eingelegt und anschließend frittiert wird. Am Ende werden die Spieße mit Chili und Sojasauce bepinselt – nicht nur, um den Geruch zu überdecken, sondern um dem Gericht eine scharfe Würze zu verpassen.
Heiße Maroni – heiße Liebe: In Hongkong werden Kastanien in einem riesigen Wok zusammen mit Holzkohle am Straßenrand gegart. Der Gast bekommt sie kochend heiß und in eine kleine Tüte geschaufelt auf die Hand. Die kleinen Karren, die die Kastanien verkaufen, haben in der Regel keinen festen Standort oder feste Öffnungszeiten.
„Sugar cane juice“ – Zuckerrohrsaft als Aperitif: Wer eine föüssige Vorspeise bevorzugt, sollte Ausschau nach einem Stand mit einem großen Eimer voller Zuckerstangen und einer langen Schlange durstiger Menschen davor halten. Die meisten Streetfood-Stände in Hongkong bieten zwar auch Getränke an, aber im Gegensatz zu Cola und Co. ist die Herstellung dieses Getränkes allein schon ein Erreignis. Die Rede ist von Zuckerrohrsaft. Der erfrischende und extrem süße Saft wird meist an Ort und Stelle durch Auspressen des gedämpften Zuckerrohrs mit einer speziellen Presse hergestellt.
„Siu mai“ und Curry fish balls – Fleisch und Fisch vereint: Ein Hauptgang darf natürlich nicht fehlen. „Siu mai“ (Teigtaschen) sind ein Eckpfeiler der Dim Sum-Küche, während Fischbällchen häufig in Nudelrestaurants zu finden sind. Aufgrund ihrer Beliebtheit haben diese beiden Spezialitäten jedoch auch ihren Weg auf die Speisekarten vieler Straßenstände gefunden. „Siu mai“ unterscheiden sich von ihren Pendants im Restaurant dadurch, dass sie aus einer Schweinefleisch-Fisch-Mischung (im Gegensatz zu Garnelen und Garnelenrogen) bestehen, die in eine gelbe, mehlhaltige Hülle eingewickelt und normalerweise mit Sojasauce und Chili-Öl gegessen wird. Bei den Fish Balls hingegen wird das Fischfleisch so lange klein gehackt, bis es elastisch ist und zu Bällchen geformt werden kann. Sowohl Fischbällchen als auch „Siu Mai“ werden üblicherweise in Portionen von fünf bis zehn Stück verkauft.
„Cheung Fun“ – Straßenstand toppt Restaurant: Die Reisnudelrollen sind insbesondere aus Teehäusern und Dim-Sum-Restaurants bekannt. Sie werden aus Reismehl, gemischt mit Tapiokamehl und Wasser, hergestellt. Diese Mischung wird anschließend in einen flachen, rechteckigen Dampfgarer gegossen, der mit einem atmungsaktiven Stoff ausgekleidet ist. Nach dem Dämpfen formt sich die Mischung zu einem federnden, nudelartigen Blatt, das dann zu langen Rollen gefaltet, geschnitten und mit süßer Sojasauce serviert wird. „Cheung Fun“ in der Straßenversion ist weniger seidig und bietet eine geringere Auswahl an Füllungen als im Restaurant. Dennoch kann der günstige Preis hier überzeugen. Die Geheimzutat der Imbissbuden-Variante ist die Sauce: Erdnuss- oder Chilisauce zaubern aus dem Hauptgang eine herzhafte Mahlzeit.
“Three stuffed treasures” – Frittierte Schätze: Ach eine ganze Reihe von frittierten Gerichten. Stehen auf den Streetfood-Speiskarten. Am häufigsten sieht man, was die Hongkonger als "drei Schätze" kennen. Auberginen-, Tofu- und Paprikastücke werden mit Fischpaste gefüllt und dann frittiert. Diese drei Gerichte, die in der Regel mit Sojasauce gegessen werden, vereinen die Herzhaftigkeit der Fischpaste mit dem natürlichen Geschmack der verschiedenen Umhüllungen.
„Bubble Waffles“ – Der weltweite Hype: Auch Desserts findet man auf den Streetfoodmärkten. Die in einem eiförmigen Waffeleisen gebackenen „Bubble“ oder „Egg Waffles“ sind tatsächlich in Hong Kong entstanden und werden dort traditionell pur gegessen.Mittlerweile gibt es einige ungewöhnliche Geschmacksrichtungen wie beispielsweise gesalzenes Eigelb oder sogar grüner Tee. Beliebt sind die Waffeln auch in Kombination mit cremigem Softeis.
Egg Tarts – das gelbe vom Ei: Die „Egg Tart“ unterscheidet sich grundlegend von der bereits genannten „Egg“ oder „Bubble Waffle“. Sie besteht nämlich aus einer cremigen gelben Puddingfüllung, die entweder in einer Keks- oder einer Blätterteigkruste gebacken wird. Beide Krusten harmonieren geschmacklich perfekt mit der klebrigen, süßen Füllung.
„Pineapple Bun“ – garantiert ohne Ananas: Super süß sind auch die in Hongkong erfundenen „Pinapple Buns“, kleine süße Milchbrötchen mit einer knusprigen Kruste. Auf kantonesisch „bo lo baau“ genannt, tragen die süßen Teile ihren Namen in erster Linie aufgrund ihres Aussehens, denn beim Backen bekommt die Kruste aus Keksen und Zucker charakteristische Risse, die ein wenig an Ananas erinnert. Ananas selbst sind in dem Brötchen keine zu finden. Dafür werden die Kalorienbomben gerne mit allerlei Zugaben gefüllt – meist mit einer dicken Scheibe Butte (für noch mehr Kalorien), manchmal auch mit Quarkcrème, roter Bohnenpaste, Kokosraspeln oder – Schweinefleisch.