Immer weniger Deutsche kochen selbst |
Selm-Bork. Immer weniger Bundesbürger bereiten eine Mahlzeit selbst zu. Vierzig Prozent der Deutschen greifen mindestens ein- bis zweimal in der Woche zu Fertiggerichten wie Tütensuppe oder Tiefkühlpizza. Nur in 50 Prozent der Haushalte wird jeden Tag eine selbst zubereitete Mahlzeit gekocht. Als größter Faktor für diese Entwicklung wird die fehlende Zeit angeführt. Das berichtet „Barbara Reisen“ in einer Pressemeldung.
„Ein Drittel aller Berufstätigen beklagt, dass eine gesunde Ernährung bei seiner Arbeit schlichtweg nicht möglich ist“, so Professor Manfred Güllner (Geschäftsführer Forsa). Im Auftrag der Techniker Krankenkasse hat das Meinungsforschungsinstitut eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage zum Essverhalten unter 1.000 Erwachsenen vorgenommen. „Vier von zehn Berufstätigen geben an, dass sie bei der Arbeit nicht viel essen, dafür dann aber abends zu Hause reichlich“, sagt Güllner. Nur jeder Zweite könne in der Pause in Ruhe essen, heißt es.
Viele Geringverdiener führen auch den Geldmangel für die Unlust am Kochen an. Dagegen argumentiert Ernährungsmedizinerin Dr. Ute Gola: „Gesund zu essen ist nicht allein eine Frage des Geldbeutels. Es geht darum, Verantwortung für die Gesundheit des eigenen Körpers zu übernehmen.“ Ernährung müsse wieder mehr Raum im Alltag bekommen, sagt Dr. Jens Baas (Vorsitzender der Techniker Krankenkasse). Dabei gehe es nicht um stundenlange Zeitfenster, sondern „dass man in dem Moment bei der Sache ist“. Betont wird zudem der Einfluss von gesunder Ernährung für den Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen.