Innovation: Coca-Cola stellt Flasche aus Meeresplastik vor |
Berlin. Nachhaltigkeit ist das Schlagwort dieser Tage. Und auch Großkonzerne wie Coca-Cola setzen zunehmend auf zukunftsweisende und ressourcenschonende Technologien. So hat Coca-Cola vor einigen Tagen eine Musterflasche vorgestellt, die unter Nutzung von Plastikmüll hergestellt wurde, der von Stränden und aus dem Meer stammt. Diese Innovation zeigt, dass eines Tages sogar die Plastikabfälle aus dem Meer wieder für Lebensmittel und Getränke verwertet werden können.
In einer Partnerschaft zwischen Ioniqa Technologies, Indorama Ventures, Mares Circulares (Circular Seas) und The Coca-Cola Company wurden knapp 300 Musterflaschen hergestellt, bei denen 25 Prozent wiederverwertetes Meeresplastik eingesetzt wurde. Das Material dafür stammt aus dem Mittelmeer und von Mittelmeerstränden in Spanien und Portugal. Die Plastikflaschen wurden von Freiwilligen bei 84 Strand-Reinigungen in Spanien und Portugal sowie durch Fischer an Sammelstellen in 12 Häfen im Mittelmeerraum zusammengetragen (Gewässer- und Uferplastik). Der Anteil von recyceltem Meeresplastik kann nach der Herstellung zwischen 20 und 25 Prozent betragen.
Die Musterflaschen wurden entwickelt, um das Potenzial verbesserter Recycling-Technologien (so genanntes "Enhanced Recycling“) deutlich zu machen. Diese innovativen Verfahren ermöglichen, gebrauchtes Plastik jeglicher Qualität wieder zurück in hochwertiges Plastik zu verwandeln. Die Musterflasche ist die erste Plastikflasche, bei der Meeresplastik erfolgreich für eine Flasche von Lebensmitteln wiederverwertet wurde.
Aber wie wird die Flasche nun tastächlich hergestellt? Dafür wird ein Verfahren namens Enhanced Recycling eingesetzt. Die Bestandteile des Plastiks (Polymere) werden so aufgebrochen und Verunreinigungen im Material entfernt. Danach besteht die Möglichkeit, die Einzelbausteine (Monomere) wieder zusammenzusetzen, so dass das entstehende Material so gut wie neu ist.
Das bedeutet: Minderwertige Kunststoffe, die bisher häufig verbrannt oder auf Deponien gelagert wurden, können somit im Wertstoffkreislauf bleiben und wieder zur Verpackung von Lebensmitteln genutzt werden. Dies erhöht die Menge an wiederverwertbarem Material im Kreislauf. Dadurch wiederum reduziert sich die Menge an benötigtem neuem PET und damit fossilen Materialien zur Herstellung neuer Verpackungen.
Das Getränkeunternehmen hat sich klare Ziele für eine Welt ohne Abfall gesetzt. So will man unter anderem bis 2030 für jede verkaufte Flasche oder Dose wieder eine Verpackung einsammeln.