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Lebensmittelbranche: Hochwertige Lebensmittel haben ihren Preis
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Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat angesichts des Preisdrucks in der Lebensmittelbranche vor Qualitätsverlusten und Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen in der Ernährungsindustrie gewarnt. „So schön preiswerte Lebensmittel für den Verbraucher sind: Je billiger sie angeboten werden, um so gravierender sind die Auswirkungen auf die verwendeten Zutaten, die Herstellungsbedingungen und die Konditionen der Mitarbeiter“, so NGG-Vorsitzender Franz-Josef Möllenberg. Der Wert von Lebensmitteln werde von den Konsumenten unterschätzt. Die Verbraucher, so appellierte er angesichts der Grünen Woche in Berlin, müssten sich stärker bewusst werden, dass qualitativ hochwertige Lebensmittel ihren Preis haben. Außerdem verwies Möllenberg darauf, dass insbesondere in der Fleischwirtschaft gravierende Fälle von illegaler Beschäftigung sowie von Lohndumping aufgetreten seien. So würden ausländische Werkvertragsarbeiter oft nicht den ihnen zustehenden Lohn erhalten, sie würden nicht krankenversichert und müssten bis zu siebzig Stunden in der Woche arbeiten. In der Folge könnten mittel- und osteuropäische Subunternehmen ihre Dienstleistungen vertragswidrig kostengünstiger anbieten als deutsche Firmen. Diese Wettbewerbsverzerrung und ruinöse Konkurrenz führten zur Verdrängung einheimischer Fachkräfte und der Gefährdung der Arbeitsplätze von Stammbelegschaften. Der NGG-Chef sprach sich zugleich für eine bessere und detaillierte Kennzeichnung von Lebensmitteln aus. Fast täglich würden Verbraucher mit neuen Produkten konfrontiert, die mit Hilfe moderner Verfahren unter Einsatz von zahlreichen Hilfs- und Zusatzstoffen und unter Verwendung neuartiger Verpackungstechnologien angeboten würden. Von einer genauen Angabe des tatsächlichen Produktionsortes - und nicht nur des Firmen- oder Zweigstellensitzes - verspricht sich zudem die Gewerkschaft eine stärkere Bindung der Verbraucher an regionale Erzeugnisse. Zur Verwendung gentechnisch veränderter Produkte und Lebensmittel sagte Möllenberg, dass eine klare Kennzeichnung solcher Erzeugnisse, die Sicherstellung der Wahlfreiheit für den Verbraucher und klare Haftungsregelungen nötig seien. Bisher haben die Industrie nicht deutlich machen können, dass es neben einem wirtschaftlichen Nutzen für die Unternehmen auch einen Nutzen für den Verbraucher gebe. Letztlich müsse auch hier der Konsument bewusst entscheiden können, ob er solche Produkte kaufen will.
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