McDonald’s: Foodwatch bringt Werbeaussage zu Fall

Wer vor kurzem im Stern, im Focus oder anderen großen Zeitschriften geblättert hat, dem ist vielleicht eine mehrseitige Anzeige von McDonald’s ins Auge gestochen: In großformatigen Beiheftern hatte McDonald’s seine Produkte und Produktionsverfahren angepriesen und dabei u.a. versprochen, die Hamburger-Brötchen seien „aus nichts anderem als Weizen, Hefe, Wasser und einer Spur Salz und Zucker gebacken“. Doch das „Brötchen-Reinheitsgebot“ hält einer Überprüfung nicht stand, beanstandet Foodwatch: In den „Buns“ genannten Brötchen finden sich keineswegs nur die in der Anzeige genannten Zutaten, sondern auch Stoffe wie die Emulgatoren E471, E472e und E481 sowie pflanzliche Öle und Invertzucker. Das bestätige auch ein Münchner Labor, das für McDonald’s tätig ist. Von Foodwatch mit der Gegenüberstellung aus Anzeigentext und Zutatenliste konfrontiert, rechtfertigte McDonald’s sich folgendermaßen: Emulgatoren und andere Backmittel seien „beim Verbraucher bekannt und akzeptiert“. Diese Position war für Foodwatch nicht hinnehmbar. Scharf kritisierte Geschäftsführer Thilo Bode die Anzeigenaktion, mit der McDonald’s „Verbraucher über den Inhalt seiner Produkte täuscht und sich damit unzulässiger Weise Verbrauchervertrauen erschleicht.“ Er forderte, die Werbekampagne zu stoppen und den Kunden reinen Wein einzuschenken. Inzwischen gab McDonald’s zu, dass „unter diesen Gegebenheiten die Zutatenformulierung ‚aus nichts anderem als’ nicht gewählt werden kann“. Die beanstandete Werbung werde nicht weiter eingesetzt, versprach die Kommunikationsdirektorin von McDonald’s in einem Fax an Foodwatch.