Pferdefleisch in Fertiggerichten: auch nach Deutschland wurde geliefert |
Berlin. Der Lebensmittelskandal um falsch gekennzeichnete Produkte mit Pferdefleisch hat die Bundesrepublik erreicht. Dies berichtet das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) in einer Pressemeldung. Die Behörden erhielten am Dienstag über das europäische Schnellwarnsystem für Lebensmittel (RASFF) eine Meldung zu den möglicherweise falsch ausgewiesenen Produkten, die Pferdefleisch enthalten. Es ist demnach denkbar, dass die Fertiggerichte auch in Deutschland in der Verkaufskette rotieren.
Es handele sich auch um Tiefkühl-Lasagne, die aus Luxemburg an einen Lieferanten in Nordrhein-Westfalen gegangen sei. Bis dato lässt es sich nicht ausschließen, dass das Fleisch auch an andere Unternehmen und in weitere Regionen gelangt ist. Derzeit untersucht die Lebensmittelüberwachung in NRW, ob alle Produkte vom Markt genommen wurden und ob sich in den Gerichten tatsächlich Pferdefleisch befindet. Das Bundesverbraucherministerium trifft sich heute mit Vertretern der betroffenen europäischen Mitgliedstaaten in Brüssel.
Am Mittwoch sagte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner: „Der Skandal um falsch gekennzeichnete Produkte muss schnell und lückenlos aufgeklärt werden. Jetzt müssen alle Fakten auf den Tisch. Wir haben es hier mit einem schlimmen Fall von Verbrauchertäuschung zu tun - das ist ein klarer Verstoß gegen geltende Gesetze. Was auf der Verpackung drauf steht, muss auch drin sein - darauf müssen sich Verbraucher in der EU jederzeit verlassen können. Wenn Kunden offenbar systematisch getäuscht werden, darf das nicht ohne Konsequenzen bleiben."
Das Bundesverbraucherministerium stellt sogenannte Verbraucherlotsen zur Beantwortung der drängendsten Fragen zur Verfügung. Sie sind unter der Telefonnummer 0228 - 24 25 26 27 (Montag bis Donnerstag, 8:00 bis 18:00 Uhr) oder per E-Mail unter info@verbraucherlotse.de erreichbar.