Preisabsprachen: 21 Wursthersteller erhielten Bußgeldbescheide vom Bundeskartellamt |
Bonn. Das Bundeskartellamt hat gegen insgesamt 21 Wursthersteller Bußgelder verhängt. Wie das Amt mitteilte, beläuft sich die Gesamtsumme der Strafen auf etwa 338 Millionen Euro. Wegen illegaler Preisabsprachen müssen sich auch 33 handelnde Personen verantworten, hieß es.
Die Behörde stützt sich auf zahlreiche Aussagen und Unterlagen, die belegen, dass ein tradiertes „Grundverständnis“ existierte, so das Amt. Regelmäßig hätten sich die Beschuldigten über Preiserhöhungen verständigt. Namhafte Wursthersteller trafen sich seit Jahrzehnten im sogenannten „Atlantic-Kreis“ um über Marktentwicklungen und Preise zu diskutieren.
Insbesondere seit 2003 kamen Produzenten dann zu konkreten Absprachen zusammen um gemeinsam Preiserhöhungen gegenüber dem Einzelhandel durchzusetzen. Die Ansprachen betrafen zumeist die Preisspannen für ganze Produktgruppen (Roh-, Brüh-, Kochwurst und Schinken).
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: „Die Preisabsprachen wurden über viele Jahre praktiziert. Das Gesamtbußgeld erscheint auf den ersten Blick hoch, relativiert sich aber vor dem Hintergrund der großen Zahl der beteiligten Unternehmen, der Kartelldauer und den Milliardenumsätzen die in dem Markt erzielt werden.“