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Straßburg. Der Kultursender Arte zeigt am Donnerstag, den 6. August um 9.10 Uhr eine Dokumentation über die Geschichte des Senfs. Schon seit 3.000 Jahren kennt man in China Senf. Über Kleinasien gelangte das Gewürz, das auch als Heilmittel dient, nach Griechenland und ins Römische Imperium. Fast ein Kilo Senf verbraucht jeder Deutsche jährlich, ohne die Geheimnisse des Krautes zu kennen. Filmemacher Wolfgang Luck spürt jetzt der Frage nach, wie aus einer harmlosen Pflanze ein Scharfmacher wird, und hat sich auf eine Spurensuche zwischen Bratwurststand und Nobelküche begeben. Als der Evangelist Matthäus sein Gleichnis mit Senf würzte, war das kleine Korn bereits seit langem bekannt. Die Chinesen kultivierten Senf schon vor 3.000 Jahren. Über Kleinasien kam das Ackerkraut nach Griechenland. Im alten Rom empfahlen Ärzte Senf als Aphrodisiakum und Mittel gegen Schlangenbiss, Haarausfall, Aussatz und Läuse. Das erste bekannte Senfrezept notierte der Römer Columella. Senf war schon immer ein globales Produkt. Seine wertvollen Inhaltsstoffe und förderliche Wirkung auf die Verdauung wurden sowohl im alten China als auch im Ägypten der Pharaonen geschätzt. In Europa befahl Karl der Große im Jahre 795 den Senfanbau. Das hatte zur Folge, dass sämtliche Wirte im Mittelalter Senf servierten, eben ihren „Senf dazugaben" - ob die Gäste ihn bestellt hatten oder nicht. Heute verzehrt jeder Deutsche rund 900 Gramm Senf pro Jahr. 40 Senfarten gibt es, von scharf bis süß, von fein bis grob. Jeder benutzt ihn, aber kaum einer kennt den Scharfmacher wirklich, der unseren Alltag würzt. Wir lieben ihn, obwohl er uns die Tränen in die Augen treibt. Senf hat viele Geheimnisse, er kann schärfen und heilen.
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