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Slow Food: Verein fordert Rettungsschirm für nachhaltige Gastronomienetzwerke

Slow Food: Verein fordert Rettungsschirm für nachhaltige Gastronomienetzwerke
Foto: Slowfood

Berlin. Eine Verlängerung des Teil-Lockdowns zeichnet sich ab und wird wohl weiterhin auch die Gastronomie betreffen; eine der Branchen, die bislang mit meisten unter den Folgen der Corona-Pandemie zu leiden hat. Damit droht der Verlust eines gewichtigen Teils der Gastronomie und damit zentraler Kultur- und Begegnungsräume für Menschen in diesem Land. Slow Food fordert tragfähigere Hilfsprogramme für die Gastronomenund jene Netzwerke, die sich für eine zukunftsfähige Erzeugung unserer Lebensmittel stark machen. 

Bereits seit Anfang November muss ein Großteil der Gastronomie hierzulande erneut schließen. Für die meisten Betreiber bedeutet das einen beinahe vollständigen Verlust ihrer Einnahmen, der weder durch vorübergehende Abhol- und Lieferservices noch durch die Hilfsprogramme in Gänze aufgefangen wird. Sollte dieser Lockdown verlängert werden, wird es insbesondere für einige kleinere Betriebe existenzbedrohend. 

Eine Umfrage unter den Mitgliedern des Köche-Netzwerks von Slow Food, der Chef Alliance, hat aufgezeigt: Die Lage ist angespannt; finanzielle Reserven sind aufgebraucht; neue Kredite müssen aufgenommen, laufende verlängert werden; Hygienekonzepte sind zunichte gemacht. Die Mitarbeitenden können selbst mit Kurzarbeitergeld ihren Lebensunterhalt kaum mehr bestreiten. Immer mehr Fachkräfte verlassen die Gastronomie. Hinzu kommt, dass lokale Wertschöpfungsketten unterbrochen sind. Das wird in der bisherigen Debatte kaum berücksichtigt, obwohl die Pandemie gezeigt hat, wie wichtig funktionierende lokale Netzwerke für die Versorgungssicherheit sind. 

Die ohnehin seit Beginn der Krise prekäre finanzielle Situation von Gastronomen wird durch die Bemessungsgrundlage und bürokratischen Hürden aktueller Überbrückungshilfen sowie die fehlende Planungssicherheit erschwert. Die 50 Köche der Chef Alliance, begrüßen die Hilfsgelder für November zwar, sehen in ihnen aber nur einen Tropfen auf den heißen Stein, der teils laufende Kosten, nicht aber die verloren gegangenen Gewinne abdeckt. Letztere können zu keinem Zeitpunkt aufgeholt werden. Im Fall einer Fortführung des Lockdowns fordert Slow Food eine kritische Prüfung bestehender Maßnahmen in Hinblick auf die Gastronomie und mittel- und langfristiger Hilfen für die Betriebe und ihrer Netzwerke; beispielsweise: 

Eine schnellere und unbürokratische Abwicklung von Zahlungen sowie eine fairere Bemessungsgrundlage. 

Ausgleich von betrieblichen Fixkosten und Erstattung eines Unternehmerlohns in angemessener Höhe. 

Flexiblere Lösungen für die Beschäftigung bestehender Mitarbeiter in anderen Aufgabengebieten. 

Eine besondere Berücksichtigung klein- und mittelgroßer Betriebe entlang der Wertschöpfungskette, die von der Krise der Gastronomie unmittelbar getroffen sind. 



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