Slow Food Youth: Neue Leitung geht an den Start |
Ein neues Team steht seit Mai an der Spitze von Slow Food Youth. Es besteht aus vier Frauen und zwei Männern im Alter von 25 bis 33 Jahren. Mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit möchten sie aktiv dazu beitragen, eine Ernährungswende in Deutschland herbeizuführen. Dafür organsieren sie kulinarische Protestaktionen, Ernährungsbildung, Netzwerke und haben die Leidenschaft für gute Lebensmittel auf ihrer Agenda
Anna Messerschmidt, Janina Hielscher und Falko Kraft aus Münster, Lotta de Carlo aus Leipzig, Dennis Stern aus Bochum und Daniel Rögelein aus Augsburg lenken jetzt die Geschicke von Slow Food Youth Deutschland (SFY). Janina Hielscher und Falko Kraft hatten sich in dieser Rolle bereits im vergangenen Jahr engagiert.
Ihren Weg zu Slow Food haben sie alle aus unterschiedlichen Gründen gefunden, etwa über die Regionalgruppen des Vereins oder die Teilnahme an einer so gennanten Schnippeldisko. Die jungen Erwachsenen verbindet die Liebe zu guten Lebensmitteln und sie werden durch den Netzwerkgedanken motiviert.
„Wir treffen mit Menschen zusammen, die die gleichen Ziele haben, in Deutschland, in Europa, auf der ganzen Welt. Man fühlt sich miteinander verbunden und dadurch stärker und mutiger“, erklärt Lotta de Carlo. Die 28-Jährige hat in Leipzig eine eigene regionale Youth-Gruppe gegründet. „Natürlich kommt manchmal das Gefühl der Verzagtheit auf, wenn die Nachrichten über den Status der Ökosysteme und den Verlust der Artenvielfalt auf uns einprasseln. Aber im Grunde weiß ich dann, jetzt muss ich erst recht etwas tun. Und bei Slow Food Youth bewegen wir im Kleinen etwas Konkretes. Wir haben ehrgeizige Ziele, gestalten mit und vermitteln Wissen, das hoffentlich zu Verhaltensänderungen führt“, sagt sie weiter. Auch Daniel Rögelein, hauswirtschaftlicher Leiter in einer Kindertagesstätte, liegt die praktische Ernährungsbildung am Herzen. Besonders für die nachwachsende Generation möchte er sie vorantreiben. „Für Kinder ist es wichtig, Pflanzen wachsen zu sehen, selbst mal einen Kräutertopf zu ziehen.“
Er sieht in seinem Engagement auch die Chance, sich persönlich weiterzuentwickeln. Die politischen Entscheidungsträger sieht SFY in der Verantwortung und Pflicht, die Basis für einen Lebensmittelgenuss zu schaffen, der die Grenzen unseres Planeten wahrt. Deshalb dienen die Schnippeldiskos, Eat-Ins und Film-Festivals, die der Nachwuchs ehrenamtlich auf die Beine stellt, sowohl als kulinarischer als auch politischer Protest. Großdemonstrationen wie die „Wir haben es satt!“-Demo, die jährlich in Berlin stattfindet, sollen den Druck auf die Politik dabei noch erhöhen.