Stiftung Warentest: Verarbeitete Lebensmittel strotzen vor Zucker |
Berlin. 14 Stück Würfelzucker in 0,5 Litern Orangenlimonade, 8 Stück Würfelzucker in einer 60-Gramm- Portion Cerealien oder 4 Stück Würfelzucker in einer Portion Tomatensoße, das ist eine erschreckende Bilanz. Tatsächlich enthalten viele verarbeitete Lebensmittel große Mengen Zucker. Stiftung Warentest hat für die Mai-Ausgabe der Zeitschrift test 60 gesüßte Produkte eingekauft und die Anteile an zugesetztem Zucker über die Angaben auf dem Etikett berechnet.
Mehr Zucker als in 8 Stück Würfelzucker stecken, sollte man idealerweise am Tag nicht verzehren. Tatsächlich liegt der Pro-Kopf-Verbrauch an Zucker in Deutschland aber bei satten 29 Stück. Die große Mehrheit davon steckt in verarbeiteten Lebensmitteln. Und dabei wird nicht nur Genussmitetln und Süsswaren Zucker zugesetzt, sondern auch Grundnahrungsmitteln. Verbraucher sehen diese Zuckerzusätze oft nicht. 17 Würfel Zucker stecken in 0,5 Liter Coca Cola Classic oder Pepsi Cola, die Gehalte an zugesetztem Zucker in vielen 150 Gramm Frucht-Joghurts entsprechen 4 Würfeln, der Zucker in einer 60-Gramm-Portion Kellog’s Smacks gar 8 Würfeln. Isst ein Grundschüler beispielsweise diese 60 Gramm, hat er schon mehr Zucker zu sich genommen, als ihm die Weltgesundheitsorganisation (WHO) maximal für den ganzen Tag empfiehlt.
Wer auf gesunde Ernährung achtet, der sollte auch bei Fertigsoßen aufpassen. Denn sie stecken ebenfalls voller Zucker. Ein guter Esslöffel Barbecue-Soße enthält demnach bis zu 3 Stück Würfelzucker, pro Esslöffel Ketchup kommt man auf 1,5 Würfel, manche Tomatensoße bringt es gar auf 4 Würfel pro Portion. Verbraucherkönnen den Zuckergehalt nicht wirklich leicht erkennen. Denn neben Zucker können dies auch Invertzucker und Glukosesirup, Gerstenmalzextrakt, Dicksäfte oder Honig zugesetzt sein.
Der ausführliche Untersuchung Zucker in Lebensmitteln erscheint in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift test (ab 27.04.2017 am Kiosk) und ist bereits jetzt online abrufbar.