US-Wissenschaftler plädieren für Besteuerung von Zucker |
San Francisco. Experten aus den Vereinigten Staaten von Amerika sehen bei Zucker ein ähnlich großes Suchtpotential wie bei Alkohol oder Tabak und fordern deshalb eine Besteuerung. Der Konsum von Zucker sei ähnlich gefährlich und mache den Körper abhängig und schädige diesen, so Forscher der University of California. Der Verbrauch an Zucker ist weltweit im Anstieg begriffen: deshalb müssten neue Strategien wie beispielsweise eine Besteuerung etabliert werden. Der größer werdende Konsum von Zucker und Süßstoffen müsse kontrolliert werden, zitiert das Nachrichtenportal pressetext die Wissenschaftler. Robert Lustig und sein Team von der Universität im US-Bundesstaat Kalifornien setzen sich für ein Umdenken und grundlegende Veränderungen im Verhalten ein. Barbara Gallani von der UK Food and Drink Federation hält dagegen, dass das Verteufeln von Lebensmitteln nicht hilfreich sei: wer gesund bleiben möchte, müsse auf eine ausgewogene Ernährung achten. Auf ungesunde Lebensmittel wird bereits in einigen Ländern eine Steuer erhoben, berichtet pressetext. Dänemark und Ungarn besteuern gesättigtes Fett, Frankreich alkoholfreie Getränke. Den amerikanischen Forschern zufolge wäre dies für Zuckerzusätze und Süßstoffe ebenso sinnvoll. "Gibt es Steuern auf Fett, Salz und Zucker in Kombination mit Förderungen für Obst und Gemüse, dann ernähren sich die Menschen gesünder." Die Menge an verbrauchtem Zucker sei besorgniserregend. Der weltweite Verbrauch an Zucker hat sich in den letzten 50 Jahren verdreifacht. Mediziner konnten Verbindungen zu Fettsucht, Bluthochdruck und Diabetes nachweisen. Robert Lustig appelliert in seinem Text an die Regierungen und fordert Veränderungen in Form von einer Besteuerung, eingeschränktem Verkauf süßer Lebensmittel während der Schulstunden oder sogar ein generelles Kaufverbot für Kinder unter einem bestimmten Alter.