Verband der Köche Deutschlands und Schweizer Kochverband kooperieren |
Frankfurt am Main. Der Verband der Köche Deutschlands (VKD) und der Schweizer Kochverband (SKV) haben eine engere Zusammenarbeit vereinbart. In der Branche ist es schon lange kein Geheimnis mehr: Schweizer Restaurants und Hotels greifen vermehrt auf deutsche Köche zurück. Ohne die Verstärkung aus dem Nachbarland könnten viele Saisonbetriebe die Aufgaben kaum noch stemmen, berichtet Georges Knecht, Präsident der Hotel & Gastro Union.
Arbeitnehmer aus Deutschland ziehen angesichts der Verdienstmöglichkeiten bereitwillig gen Süden. Der tarifliche Mindestlohn startet nämlich bei knapp 3.400 Schweizer Franken (circa 2.700 Euro). Sogar wenn man die höheren Lebenshaltungskosten dagegen rechne, habe man am Ende des Monats eine kleine Rücklage in der Tasche, heißt es in einer Pressemitteilung des VKD. Dafür sind aber auch längere Arbeitszeiten zu absolvieren. In den Saisonbetrieben liegen sie bei 43,5 Stunden in der Woche, in Kleinbetrieben können sie um 1,5 Stunden erhöht werden.
Auf der IGEHO in Basel gingen die beiden Verbände nun die besagte Kooperation ein. Damit sollen sich Köche aus Deutschland weiter zur Branche informieren, Weiterbildungsangebote wahrnehmen und ein Netzwerk mit Kollegen aufbauen. In der Schweiz arbeitende VKD-Köche zahlen nur den SKV-Mitgliedsbeitrag von 324 Schweizer Franken (circa 265 Euro) und bleiben weiter Mitglied im VKD. Der Clou an der Vereinbarung: die Angebote und Aktivitäten beider Verbände lassen sich nutzen.
Die Vorteile gelten auch für Schweizer Köche, die nach Deutschland ziehen. „Es ist wichtig, dass wir unsere Kolleginnen und Kollegen im Ausland stärken und gemeinsam ein Wir-Gefühl erzeugen können “, sagte Georges Knecht. VKD-Präsident Andreas Becker bezeichnete die neue Doppelmitgliedschaft erst als den Anfang. Auch bei der Förderung des Nachwuchses, bei Fachkongressen und in der Weiterbildung will man zukünftig enger zusammenarbeiten.