Verunreinigt: Stiftung Warentest findet Chrom im Mineralwasser |
Berlin. Mineralwasser ist gesund und besonders im Sommer greifen viele gerne und häufig zur Wasserflasche. Doch was steckt eigentlich drin? Für einen aktuellen Test hat Stiftung Warentest Mineralwasser unter die Lupe genommen und kommt zu keinem guten Ergebnis: Denn nur 11 der 30 getesteten Medium-Wässer schneiden wirklich gut ab. Die Prüfer stießen auf unerwünschte Spuren aus Landwirtschaft, Industrie und Haushaltsabwasser sowie Fehler im Geschmack, meist hervorgerufen durch die Kunststoffflaschen, in die das Wasser abgefüllt wird. Beim Schlusslicht im Test Mineralwasser wurde außerdem ein vergleichsweise hohe Gehalt an Chrom (VI) beanstandet.
Im Test landen zwei Handels- und zwei Traditionsmarken auf den ersten Plätzen. Sie kosten zwischen 13 und 54 Cent pro Liter. Die beiden Markenwässer sind zwar teurer, aber sie gehören geschmacklich zu den besten und bieten außerdem reichlich Kalzium- und Magnesiumgehalte. Auch gut, geschmacklich aber meist weniger überzeugend sind sieben weitere Wässer, die mit einer Ausnahme 13 Cent je Liter kosten.
18 von 30 Wässern sind befriedigend, und eins ist ausreichend, weil es mit 0,5 Mikrogramm je Liter vergleichsweise viel krebserregendes Chrom (VI) enthält. Der Leitwert für Trinkwasser beträgt 0,3 Mikrogramm pro Liter. Dennoch ist selbst bei einer dauerhaften Aufnahme des Wassers das Gesundheitsrisiko eher gering. In fünf Wässern fanden die Tester Spuren von Süßstoffen, Pestizidabbauprodukten und einem Korrosionsschutzmittel. Die Gehalte sind aber gesundheitlich unbedenklich. „Die Bezeichnung ,natürliches Mineralwasser‘ stellen sie aber infrage“, erklärt Ina Bockholt von der Stiftung Warentest.
Auch das Flaschenmaterial sorgt für Probleme. Viele Wässer schmecken demnach nach Acetaldehyd, das bei der Herstellung von Kunststoff entsteht und von den Flaschen ins Wasser übergehen kann. Schon kleinste Mengen können zu Geschmacksveränderungen führen. Der ausführliche Test Mineralwasser erscheint in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift test (ab 29.06.2017 im Handel) und kann bereits jetzt online abgerufen werden.