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Essen ist für Übergewichtige das Gleiche wie das Einnehmen einer Droge für Süchtige: In beiden Fällen werden die Teile des Belohnungszentrums im Gehirn aktiviert, die das Verlangen steuern und die Erinnerungen an positive Erfahrungen verwalten. Das haben amerikanische Forscher in einer Studie mit sieben übergewichtigen Freiwilligen gezeigt, bei denen sie mithilfe elektrischer Impulse das Gefühl eines vollen Magens simulierten. Je stärker dabei die Aktivierung des Belohnungszentrums war, desto mehr nahm auch das Verlangen der Probanden ab, sich mit Essen trösten oder beruhigen zu wollen. Diese Ergebnisse bestätigen die bereits früher vermutete Ähnlichkeit zwischen unkontrolliertem Essen und Drogenkonsum, sagen die Forscher. Schon ein bis zwei Jahre vor Beginn der Studie war den stark übergewichtigen Probanden ein so genannter Magenschrittmacher eingesetzt worden. Dieses Gerät wird an der Magenwand im oberen Teil des Magens befestigt und bringt diese durch schwache elektrische Impulse dazu, sich auszudehnen – genauso, wie sie es nach einer ausgiebigen Mahlzeit tun würde. Durch diesen mechanischen Druck wird der so genannte Vagusnerv stimuliert, der viele der inneren Organe mit dem Gehirn verbindet. Die künstlichen Vagus-Signale gelangen dann ins Gehirn und tragen dort dazu bei, dass ein Sättigungsgefühl ausgelöst wird. Obwohl sich diese Strategie bereits in mehreren Studien zur Reduzierung von Übergewicht bewährt hat, ist immer noch nicht genau geklärt, was die künstliche Magendehnung im Gehirn bewirkt. Aus diesem Grund verglichen nun Gene-Jack Wang und seine Kollegen, welche Regionen in den Gehirnen ihrer Probanden aktiv waren, wenn die Schrittmacher längere Zeit ständig an- oder ausgeschaltet waren. Das Ergebnis: Bei eingeschaltetem Magenschrittmacher war die Aktivität im rechten Hippocampus, dem rechten orbitofrontalen Cortex und dem rechten Striatum deutlich höher als bei ausgeschaltetem Gerät. Diese Hirnregionen verwalten unter anderem die Erinnerungen an mit dem Essen verbundene emotionale Erfahrungen und bewerten, wie appetitlich einzelne Nahrungsmittel sind. Die gleichen Hirnareale wurden bereits in früheren Studien mit Drogenkonsum in Verbindung gebracht, schreiben die Forscher. Diese Ähnlichkeit erkläre auch, warum es einige Medikamente gibt, die sowohl bei Drogenabhängigen als auch bei Übergewichtigen anschlagen. Die Wissenschaftler vermuten daher, dass die Stimulation des Vagusnervs nicht nur das Verlangen nach Essen dämpfen kann, sondern auch das nach Drogen.
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