Warentest: Tomaten belastet |
In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Test" der Stiftung Warentest wurden Tomaten aus 25 verschiedenen Läden auf Pestizide untersucht. Das Ergebnis: In 16 Proben haben die Tester eine Belastung nachgewiesen. Über dem gesetzlichen Grenzwert lagen allerdings nur die spanischen Tomaten der Rewe-Tochter Minimal. Hier wurde die Höchstmenge für ein Pilzbekämpfungsmittel überschritten.
"Die Tomaten sind durch unsere Kontrollen gerutscht. Aber wir haben den Zulieferer sofort gesperrt", sagte ein Sprecher der Rewe-Handelsgruppe dem Berliner Tagesspiegel. Im Herkunftsland Spanien hätte die Belastung den nationalen Bestimmungen entsprochen. In Deutschland gelten aber strengere Grenzwerte. Hier liegt die zulässige Konzentration um das Zehnfache niedriger. Eine direkte Gesundheitsgefährdung ist mit dem überschrittenen Höchstwert jedoch nicht verbunden. "Selbst dann nicht, wenn ein Erwachsener täglich ein Pfund von solchen Tomaten essen würde", sagt Ursula Loggen, Lebensmittel-Expertin der Stiftung Warentest.
Trotzdem gilt natürlich: Je weniger Pestizide, desto besser. Denn über die langfristige Wirkung von Rückständen und die Wechselwirkung mit anderen Schadstoffen ist bisher wenig bekannt. Deutlich belastet waren auch die Tomaten von Kaiser’s: Auch sie enthielten verschiedene Pestizide, diese überschritten aber nicht die erlaubte Höchstmenge. Die Belastung blieb bei der Hälfte des Erlaubten. Ob Kaiser’s seinen Lieferanten wechseln will, ist laut Tagesspiegel unklar.
Auch in den holländischen Rispentomaten von Aldi-Nord wurden Schadstoffe nachgewiesen, aber nur in geringen Mengen. "Wir wollen die Pestizidgehalte weiter senken", teilte der zuständige Einkaufsleiter de Zeitung mit. Frei von Rückständen waren neben den vergleichsweise teuren Bio-Tomaten (3,50 bis fünf Euro pro Kilo) auch günstigere Sorten aus dem konventionellen Handel, zum Beispiel von Lidl oder Wal-Mart. Allerdings kann sich der Kunde nur bei Bio-Produkten darauf verlassen, dass wirklich keine Chemie im Spiel ist.
"Oft werden Pestizide verwendet, die sich während der Reifezeit auf und in der Frucht von alleine abbauen", sagt Loggen. Ob eine Tomate belastet ist, kann man beim Einkaufen mit dem bloßen Auge unmöglich erkennen. "Nur gründliches Abwaschen mit lauwarmem Wasser hilft."