Wegen Fachkräftemangel: Frosch Sportreisen mit Laien in der Küche |
Münster. Begabte und kreative Küchenprofis sind rar gesät. Deshalb setzt Frosch Sportreisen in seinen Hotelküchen auch auf Hobby-Köche. Der Reiseveranstalter macht Laien zu Köchen für bis zu 100 Gäste. In einem speziellen Seminar im Schweizer Davos werden sie für den Küchenalltag in den Frosch Sportclubs ausgebildet.
„Es wird Jahr für Jahr schwieriger, fähige Köche für den langfristigen Einsatz in unseren Hotels im europäischen Ausland zu finden. Manche Stellen werden erst kurz vor Saisonbeginn besetzt. Um unseren Gästen auch weiterhin Gastronomie auf dem gewohnt hohen Niveau zu bieten, nehmen wir die Sache nun selbst in die Hand“, erklärt Frosch-Pressesprecher Sebastian Rosendahl.
Frosch hat bereits früher Amateure in seinen Hotelküchen eingesetzt. Auf diese Erfahrungen baut das Seminarkonzept auf. Ein erfahrener Profi-Koch vermittelt neben Kenntnissen zu Mengenberechnung, Speiseplangestaltung mit frisch zubereiteten Gerichten, Hygiene und Qualitätsmanagement und der Strukturierung von Arbeitsabläufen auch praktische Fähigkeiten zum Kochen in einer der Küchen des Veranstalters.
Ganz ohne Affinität zum Thema Gastronomie geht es aber nicht. Eine gewisse Erfahrung wird von den Teilnehmern in jedem Fall vorausgesetzt: „Ohne Erfahrung geht es dennoch nicht. Wir prüfen die Qualifikation der Seminar-Bewerber genau. Das können etwa frühere Jobs in der Gastronomie sein. Genau so relevant sind für uns eine hohe Belastbarkeit und der Ehrgeiz, die in Aussicht stehende Rolle als Koch mit viel Engagement und Kreativität zu erfüllen. Nur wenn wir überzeugt sind, dass die Absolventen unsere hohen Standards erfüllen können, werden wir sie als Koch einsetzen“, betont Rosendahl.
Der Anspruch an die Köche ist ein anderer als in der gängigen Gastronomie, da ist man sich bei Frosch sicher. Und gerade deshalb ist man vom Erfolg des ungewöhnlichen Konzepts überzeugt: „Wir sind uns darüber bewusst, dass wir in einem 10-tägigen Seminar nicht das Wissen und die Erfahrung eines ausgebildeten Profis aufholen können. Das ist nicht unser Anspruch. Für andere Restaurants würde unser Weg nicht funktionieren. Unsere Gäste bleiben maximal zwei Wochen, in dieser kurzen Zeit bieten wir frisch zubereitet tägliche Abwechslung. Statt einer überladenen Speisekarte heißt das, wenige, planbare Gerichte. Daher konnten wir das Seminar auf das für die Arbeit in einer Frosch-Küche und für die Produktion festgelegter Menüs notwendige Wissen fokussieren“, erklärt Rosendahl. Während ihres Einsatzes werden die Köche weiter unterstützt und erhalten Hilfestellungen im Küchen-Alltag: Dazu Rosendahl: „Niemand wird nach dem letzten Seminartag ins kalte Wasser geschubst. Die neuen Köche werden nach Möglichkeit zunächst als Beiköche unterstützen. Sie werden immer Profis an ihrer Seite haben, die den Weg der neuen Kollegen begleiten."