Seit zwei Monaten sind wir nun Büsumer, nicht mehr nur im Urlaub, sondern mit einer Zweitwohnung.
Wir waren immer nur im Sommer ein bis zwei Wochen hier und es war schon lange unser Wunsch hier länger zu verweilen.
Als wir in Schellers Buchhandlung nach einem Kochbuch fragten, wurden wir auf das Buch, das isst der Norden hingewiesen.
Da uns die Bilder animierten, kauften wir uns das Buch und waren erstaunt, dass das Buch von einem Autor stammt, der hier ein Restaurant betreibt.
Frau Kiesewetter war uns schon von den Backbüchern, die wir alle haben, bekannt. Auch ein sehr schönes Salatbuch mit tollen Fotos von den gleichen Fotografen wie aus dem Kochbuch hatten wir schon.
Nun war unsere Neugier geweckt. Zeitgleich haben wir die Annonce in der Zeitung mit dem Schlemmermobil gelesen und so wusten wir das aus dem Kochbuch auch Gerichte auf Vorbestellung gekocht werden. Das wollten wir natürlich ausprobieren.
Wir Reservierten mit der Bitte das Rotkohlsüppchen, schließlich sind ja noch Kohltage, und einmal die gefüllte Seezunge und das Rinderfilet im Blütenmantel. Kann ich gut nachsagen, nicht! Habe ja das Buch mit den schönen Fotos.
Als Nachtisch bestellten wir uns das Parfait. Eigentlich wollten wir uns noch den Leuchtturm bestellen, aber man sagte uns das es für zwei Personen leider nicht möglich wäre zwei verschiedene Dessert zu bestellen, aus dem Kochbuch, konnten wir nachvollziehen.
Wir waren noch nie dort, so weit vom Schuss, aber überascht von der Ausstattung. Terasse mit wunderschönen Muscheltischen und einer bequemen Bestuhlung. Zur Strasse mit Kräuter und Blumen dekoriert.
Der Wintergarten in moderner weißer Leder Bestuhlung und anspruchvollen Edelholz Tischen. Ein alter Kachelofen rundete das Ambiente angenehm und Interesant ab. In den Fenstern viel zu sehen mit einem herlichen Ausblik auf dem Fischereihafen. Die alte Holzwerft, die wohl zum Museumshafen gehört, oder zumindest Aktiv mit mischt ist immer Interesant zum Schauen. Und das kann man wunderbar aus dem Wintergarten des Restaurants.
Die hintere Stube im gemütlichen alten Stubenoutfit. Alter Küchenschrank, halber Schiffsrumpf als Regal, alte Sofas und Lederbestuhlung, hier in alt Rot gehalten. Besonders hat uns das alte Ledersofa, „Chippendale“ angetan. In der Mitte eine alte Nähmaschine als Regal für Edelgetränke und dem Kochbuch. Viele Gemälde im Maritimen stiehl runden das Ambiente gemütlich ab.
Die Bar, an der man auch sitzend auf seinen Tisch warten kann, ist ebenfals im Edelholz gehalten wie auch der offene Küchenbereich. Dann die Zapfsäule, mein Mann hat drauf bestanden die zu erwähnen, in Messing mit vier Zapfhähne. Was müssen die Putzen. Erwähnenswert ist auch hier ein alter Eisenofen im Eingansbereich und beim Kochen etwas luschern, wer tut das nicht gerne.
Nun zu der Bedienung. Anfangst waren wir etwas Irritiert, keine Uniform aber sofort beim Gast mit der höflichen Frage, haben sie Reserviert. Wir hatten ja und wurden zu unserem Tisch im Nichtraucherbereich gebracht. Ist im Wintergarten. Man fragte nach einem Apperitif und empfahl uns zu den Kohltagen ein Kohlgericht. Aber wir klärten die nette Dame auf das für uns schon einige Gerichte aus dem Kochbuch vorbestellt wurden. Sie sah es dann auch, weil schon alles nett eingedeckt war. Kann ja mal passieren.
Wir bekamen einen Prosecco, Hausmarke vorab und als Gruß aus der Küche servierte man uns gebackene Rotkohlbällchen an warmen Ziegenkäse im Glas. Wunderbar mit frischen Kräutern gewürzt und das Bällchen, ein Gaumenschmaus der besonderen Art.
Dann das Rotkohlsüppchen in schrägen Tellern habe ich zuvor noch nicht gesehen, mit rosa gebratenem Lammfilet am Spieß. Die Süße der Rotkohlsuppe mit dem herzhaften Lamm paste wunderbar zusammen. Und da die Suppe auch noch mit Entenjus hergestellt wurde, ohne Mehl oder sonst irgendein Dickungsmittel, war sie wunderbar leicht.
In der Zwischenzeit hatte man uns das Kochbuch gebracht, um die Bilder mit den Tellern zu vergleichen. Gute Idee, wie wir fanden.
Das Hauptgericht, RINDERFILET im Kräuter Blüten Mantel unter Kartoffelkraut und die gefüllte SEEZUNGE mit Seealgen und Krabben mit einem Salat im Parmesanschälchen, wie im Buch. Kurz es sah so aus und schmeckte so, wie es aussah, Supper zart und rosa gebraten das Filet. Die Seezunge noch ein ganz klein bisschen glasig an der dicksten Stelle, sehr saftig und mit den Seealgen wunderbare Aromen, die da zusammenspielten. Aber das Späktakulärste, die Gräte der Seezunge war als Garnitur im ganzen auf der Seezunge, als Fächer gesteckt. Für das Auge, toll.
Da wir beide keinen Alkohol trinken, nahmen wir eine gute Fl. Wasser dazu. Was den Service leidtat, bei den guten Weinen die man uns anfangs empfohlen hatte.
Der Nachtisch, war fast schon ein Gericht zuviel, aber bestellt ist bestellt. Das Parfait mir etwas zu fest aber sonnst sehr gut im Geschmack mit Marzipan und Äpfel drinn. Fürs Auge wieder toll angerichtet auf einen Fruchtspiegel. Dazu einen Espresso.
Nun noch zu der Frage der Sauberkeit. Das Restaurant klaar war natürlich sauber. Aber bei der Damentouilette war eine nicht zu begehen. Es war wohl vor mir jemand der sich nicht benehmen konnte. Was ja leider immer wieder mal passiert, haben wir schon in vielen Restaurants erlebt.
Nun soll ich aber das Restaurant wegen, ein Gast der Offentsichtlich ein kleiner Ferkel war, schlecht reden. Werde ich natürlich nicht tun. Habe dem Service bescheid gesagt und schon wurde die Angelegenheit behoben und man bedankte sich für die Information. Außerdem waren die anderen zwei sauber. Aber im Fragebogen würde ich diese Frage anders getalten. Mann sieht ja ob lange nicht Saubergemacht wurde oder es sich um frischen Dreck handelt.
Wir waren sehr begeistert und werden wohl noch öffter aus dem Buch bestellen. Natürlich auch die leichteren Rezepte nachkochen.
Vom Ambiente kennen wir in Büsum eigentlich nur ein Restaurant, was mit dem hier mithalten kann, mit vielen Muscheln. Was das Essen angeht??? Vielleicht im Wildbereich, was wir auch sehr gerne Essen. Aber wir kennen ja noch nicht alles in Büsum und Umgebung.
Bei dieser Gelegenheit bekamen wir mit das es noch ein Kochbuch gibt in dem das Restaurant hier die meisten Seiten hat und viele Restaurant aus der Nordsee drinn sind. Es heißt, „Aufgefischt“ haben es uns gleich mitgenommen.
Und so werden wir in der nächsten Zeit wohl das eine oder andere Restaurant aus dem Kochbuch aufsuchen. Leider ist kein anderes Restaurant aus Büsum drinn.
Wir möchten, oder besser können was wir an diesem Tag hier erlebten mit guten Gewissen weiterempfehlen. Ob es immer so ist werden wir wohl auch noch herausfinden.