Ein Besuch im Hofkücherl im oberbayerischen Forstinning ist eine Reise wert. Das alte Holzhaus welches schon über 300 Jahre alt ist, liegt ein wenig zurückversetzt in der Sonnengasse und ist ein wunderschöner Anblick. Es wurde kaum etwas an diesem Haus verändert, so betritt man es durch uralte Türen und kommt in einen Gastraum der an urige Berghütten erinnert. Überall hängen alte Töpfe, Pfannen oder stehen alte Telefone hier und alte Registrierkassen da zur Dekoration. Denn die Geschichte dieses Hauses ist eine besondere, es wurde von einem anderen Ort Stück für Stück abgetragen und in Forstinning wieder aufgebaut.
Die Begrüßung war herzlich bayerisch und wir wurden zu unserem Tisch geführt. Die Bedienungen sind sehr aufmerksam, freundlich und zuvorkommend. Die Karte ist nicht allzu groß, was für das Lokal spricht, denn alles wird frisch zubereitet und deshalb gilt bei der Speisekarte das Motto „klein aber fein“. Neben den üblichen Getränken gibt es auch Dinge wie Holunderblütenschorle oder als Aperitif Prosecco mit schwarzen Johannisbeeren.
Neben den Speisen auf der Karte gab es auch eine Tagesempfehlungen welche uns die Bedienung schmackhaft machte, z. B. Rehpfanderl, Zackenbarsch oder Lachscarpaccio.
Ich entschied mich für eine Ingwer-Mango Suppe und als Hauptgang rosa gebratene Ente mit Kartoffelrösti und Gemüse. Ich bat um Blaukraut und man hätte mir den Wunsch erfüllt meinte die Bedienung, wenn es denn aktuell im Angebot wäre.
Wir waren 8 Personen am Tisch und es wurde bei der Vorspeise, als auch beim Hauptgang darauf geachtet, dass alle ihr Essen gleichzeitig erhielten. Auch waren alle Speisen richtig heiß und mundeten vorzüglich! Die Suppe hatte den wunderbaren Ingwergeschmack mit seiner wärmenden Schärfe, welche mit der fruchtigen süße der Mango herrlich unterstrichen wurde. Sie war cremig und sehr heiß. Ein Gedicht! Der Hauptgang, die rosa gebratene Ente wurde mir lächelnd von der Bedienung präsentierte, da sie mir mein gewünschtes Blaukraut vorsetzte. Es freute mich sehr, dass die Küche mir meinen Wunsch so möglich machte.
Das Fleisch war herrlich zart und rosa, die Rösti außen kross und innen saftig und das Blaukraut herrlich fruchtig. Hierzu gab es eine Preiselbeersoße, welche mit frischen Preiselbeeren zubereitet wurde und eine schmackhafte Konsistenz hatte. Hier wurden wohl keine Soßenbinder oder ähnliches verwendet, sondern so wie es sich gehört, gut reduziert.
Die Preise des Hofkücherls liegen im absoluten Mittelmaß. Gemessen an der Tatsache, dass hier Dinge wie gute Qualität, der Wunsch des Gastes, heiße und frische Speisen, sowie gleichzeitiges Auftragen an den Tisch beachtet wurden, ist es wohl eher günstig. Denn auch die Portionsgröße war nicht für den Spatz bestimmt. So kann man es sich rundum wunderbar gut gehen lassen und sich wohlfühlen im Hofkücherl. Für mich ab jetzt eine Adresse für tolles Essen, im tollen Ambiente mit herzlichen und freundlichem Personal. Absolut zu empfehlen!