Neugierig übertrat ich die Schwellen zum Wohnzimmer
Gleichwohl ich in unmittelbarer Nähe wohne, habe ich das Restaurant Wohnzimmer bisher nicht besucht. Durch Presseberichte, dass dort ein neuer Koch am Herd stehe, wurde ich darauf aufmerksam und besuchte neugierig das Restaurant.
Höflich wurde ich empfangen und betreut.
Die Karten
Neben der Standartkarte, die sehr ausgewogen ist und für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas bietet, erhielt ich eine Sonderkarte, welche Besonderheiten bot. Der Service wies mich darauf hin, dass außerdem der Koch gerne Sonderwünsche erfüllt, oder falls ich dies wünsche, ein Gericht oder Menü nach seinem Gusto, und mit seiner Kreativität servieren könne.
Die Getränkekarte wies recht preiswerte Getränke aus.
Ich entschied mich für
Vorspeise zu 8,50 €
Hautgericht zu 23,90 €
1 Mineralwasser zu 1,80 €
1 Glas roten Bordeaux 0,7 zu 8,00 €
Gruß aus der Küche
Nachdem ich meine Bestellung aufgegeben hatte, erhielt ich kostenlos,
auf einem Servierbrettchen, ein Schälchen mit grünen Peperoni, Tomatenwürfelchen, ein Schälchen mit Oliven und Tomaten-, Zwiebelwürfelchen an leichtem Öldressing. Dazu noch ein Schälchen aus einer leichten Paprikacreme.
Dazu reichte man mir schmackhaftes, frisches Roggenbrot und Weizenbrot in Scheiben. (Mit Stolz erwähnte der Service „das Brot ist selbstgemacht“.)
Meine Vorspeise
Tomaten Morzzarella klassisch nach Wohnzimmerart
Der Chefkoch servierte mir auf einem großen, fein dekorierten Teller ein Türmchen aus mehrschichtigen Tomaten-, Mazzarella - Schnitten (es war echter Morzzarella, gekrönt von einem Zweig aus blauem Kristallbasilikum) an Öldressing umgeben, von zwei fruchtigen wohlschmeckenden Saucen.
Mein Hauptgericht
Serviert und hübsch angerichtet, thronte das große (wahrscheinlich etwas über 350 gr) Rumpsteak auf einen Bett von Rucola Bratkartoffeln, umgeben von zwei Gläschen mit jeweils einem Jus aus Sauerrahm mit Kräutern, und einem Jus aus Rotwein und Zwiebel, und einer Garnitur aus zartem frischen Rucola, und fein geschnittenen Tomaten-, Zwiebelstückchen an feinem Öl. Dazu servierte man zusätzlich noch einen kleinen Salat.
Das gegrillte Rumpsteak
wurde gekonnt gegrillt, es präsentierte sich innen rosa, war gekonnt Medium, und von zartem Biss sowie, mit der wohlschmeckenden karamellisierten Kruste, die von ausgezeichneter Würze war.
Die Jus aus Rotwein mit Zwiebel war fein abgestimmt, ebenso die Jus aus Sauerrahm mit frischen Kräutern.
Die Rucola Bratkartoffel waren gut gebraten, nicht zu fettig, und der frische Rucola, mit seinem nußigen Geschmack passte ausgezeichnet.
Die Beilage aus Rucola und Tomaten-, Zwiebelwürfelchen an leichtem Öldressing war passend und gelungen.
Der dazu servierte Salat bestand aus Salaten der Saison, waren knackig und mit einem zurückhaltendem Öl -, Essig-, Dressing eine frische Ergänzung.
Mein Wein
Der tiefrote und schwere, fruchtige Bordeaux erwies sich, trotz des verblüffend günstigen Preises, als passend zu den Speisen.
Dessert
Auf ein Dessert, das mir angeboten wurde, musste ich dann doch, weil zufrieden und sehr gesättigt, verzichten.
Die Lage
Das "Wohnzimmer" liegt im Aachener Süden, es ist für Nichtaachener schwer zu finden.
Auswärtige sollten die Autobahn nach Belgien nutzen und direkt hinter der Autobahngrenze die nächste Ausfahrt nehmen, und dort dann Richtung Aachen fahren. Dann nach ca. 3 Km an der Kirche (St. Gregorius) LINKS fahren und an der 2ten Ampel RECHTS auf den Ronheider Weg abbiegen.
Das Ambiente
Die einfache und doch gemütliche Einrichtung des Wohnzimmers ist nicht auf Spektakuläres aus. Einzig spektakulär ist im Wohnzimmer die barocke Couch, die mit beim Betreten ins Auge fiel.
Ein idyllischen Innenhof bietet sich bei gutem Wetter an, dort die Speisen zu genießen und manchmal dem Chefkoch beim Grillen zuzusehen. (So der Service)
Das Publikum
Das Wohnzimmer war an diesem Mittwoch gut, von einem gemischten Publikum besetzt so, das ich gerade noch den letzten freien Platz erwischen konnte. Das Wohnzimmer ist augenscheinlich sehr beliebt so, dass es angeraten ist zu reservieren. Zum Zeitpunkt meines Aufenthalts war auch ein Tisch mit lustigen Senioren, die wohl der Sprache nach originale Aachener = Oecher, waren besetzt.
Der Küchenchef
Zum Abschluss kam der Küchenchef „Robert, weil ich dem Service auftrug der Küche mein Lob auszusprechen zu mir, und erkundigte sich nach meiner Zufriedenheit. Dabei erfuhr ich von Ihm, er stehe als einziger in der Küche denn er lebt, getreu seinem Motto: "Du sollst keine Götter neben mir haben!"
Kochen ist seine große Leidenschaft und besonders großen Wert legt Robert die Verarbeitung marktfrischer Produkte, es gibt daher im Grunde keine festgelegte Speisekarte. Er geht einfach einkaufen und entscheidet dadurch, was es abends gibt. Dies findet man auf kleinen Kreidetäfelchen und ggf. auf einer Extrakarte. Falls ein Gast mal nichts auf seiner Karte findet, was ihm schmeckt, kocht er, falls die nötigen Zutaten frisch vorhanden sind, ihm sein Wunschgericht.
Ganz stolz erwähnte er zum guten Schluss und nicht ohne Stolz, er sei in der TV Sendung „Mein Lokal – Dein Lokal Aachen“ Sieger geworden.