Alkoholverkauf: bayerischer Innenminister fordert Verbot bei Nacht |
München. Der bayerische Innenminister Joachim Hermann setzt sich für ein nächtliches Alkoholverkaufsverbot ein. Wie schon in Baden-Württemberg praktiziert, sollen zukünftig nachts keine harten Alkoholika wie Branntwein und branntweinhaltige Getränke mehr an Kiosken, Tankstellen und Supermärkten verkauft werden.
Der Vorstoß des bayerischen Staatsministeriums basiert auf der polizeilichen Kriminalstatistik für das vergangene Jahr 2009. Demnach sind 16 Prozent aller Straftaten in Bayern unter Einfluss von Alkohol geschehen. Das bedeute gegenüber dem Jahr 2008 einen Anstieg von 3,7 Prozent, bilanzierte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. Mit rund 18 Prozent stand bereits mehr als jeder sechste Jugendliche bei der Tatbegehung unter Alkoholeinfluss. Die Situation bei heranwachsenden Tatverdächtigen sei ebenfalls prekär: mehr als 30 Prozent dieser Altersgruppe hätten zur Tatzeit Alkohol konsumiert gehabt.
„Alkohol – das belegen die Zahlen eindeutig – ist der Aggressionsverstärker Nummer eins", so Herrmann. Diese Entwicklung sei auf die ständige Verfügbarkeit von Alkohol zu jeder Nachtzeit zurückzuführen, so der Innenminister. Hermann fordert ein nächtliches Verkaufsverbot: „Wir müssen die rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit von harten Alkoholika unterbrechen." Es gehe dabei aber in keinem Fall um „die Flasche Bier für den gemütlichen Abend".
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