Ampelkennzeichnung für Lebensmittel von EU-Parlament abgelehnt |
Straßburg. Die Parlamentarier der Europäischen Union haben sich in einer Abstimmung gegen die Einführung der sogenannten Lebensmittelampel entschieden. Mittels der Lebensmittelampel können zum Beispiel Zucker, Salz oder Fette mit den Ampelfarben rot, gelb und grün gekennzeichnet werden. Das Europaparlament lehnte jetzt eine Einführung der Ampelkennzeichung für Fertiggerichte, Snacks und Limonaden ab. Dies berichtet die Deutsche Welle.
In Zukunft müssen stattdessen Informationen zu Kalorien auf der Vorderseite und Nährwertangaben auf der Rückseite der Verpackung gemacht werden. Die Entscheidung des EU-Parlaments ergab geteiltes Echo: die Bundesregierung begrüßte die Vorlage, die nun an den Ministerrat der 27 EU-Staaten geht. Verbraucherschützer, Ärzte und die Grünen monierten Lobbyismus zugunsten der Lebensmittelindustrie.
Der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V. (BLL) begrüßte die Entscheidung als einen Sieg der Vernunft. BLL-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Matthias Horst sprach von einem „guten Tag für die europäischen Verbraucher“: „Nur eine sachliche und objektive Nährwertkennzeichnung ist eine sinnvolle Nährwertkennzeichnung und hierfür hat das Europäische Parlament heute den Weg frei gemacht.“ Hiermit werde auch nationalen Alleingängen ein Riegel vorgeschoben, so der Bund.
Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch e.V: bezeichnete das Votum als „herbe Enttäuschung“. Foodwatch rechnet nun mit der Einführung des Kennzeichnungs-Modells „Guideline Daily Amount" (GDA). Die Parlamentarier hätten dem massiven Druck der Lebensmittelindustrie nicht standgehalten, so die Verbraucherschützer.
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