Ausbildungs-Ranking: Gastgewerbe mit schlechter Positionierung |
Wiesbaden. Keine guten Nachrichten vom Nachwuchs in Gaststätten und Hotels. Bei einer Erhebung des Statistisches Bundesamts (Destatis) belegten die beiden Ausbildungsberufe Hotelfachmann und Koch im Top-20-Ranking "neu abgeschlossenen Ausbildungsberufe" nur hintere Positionen, nämlich die Ränge 16 und 17. Der Ausbildungsberuf Restaurantfachmann/-frau taucht im sogar überhaupt nicht in der Auflistung auf .Im vergangenen Jahr hatten Insgesamt hatten 9138 Jugendliche einen Ausbildungsvertrag als Hotelfachmann/-fachfrau abgeschlossen, 9033 Jugendliche hatten sich für eine Ausbildung als Koch/Köchin entschieden.
Die Spitzenposition bei den Ausbildungsberufen nahm der er Beruf Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel mit 30.474 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen ein. insgesamt 516.639 schlossen Jugendliche, 0,3 Prozent weniger als im Vorjahr, einen neuen Ausbildungsvertrag ab. Wie das statistische Bundesamt weiter mitteilte, unterscheiden sich männliche und weibliche Jugendliche bezüglich ihrer Berufswahl. Bei den Neuabschlüssen von weiblichen Jugendlichen lag 2015 der Beruf Kauffrau für Büromanagement mit einem Anteil von 10,2 Prozent auf dem ersten Platz. Männliche Jugendliche hingegen wählten hingegen am häufigsten den Beruf des Kraftfahrzeugmechatronikers (6,2%).
Im Top-20-Ranking der "Auszubildenden nach Ausbildungsberufen", einer weiteren Auswertung des Statistischen Bundesamts, zeigen sich die Geschlechterunterschiede auch für die gastgewerblichen Berufen. Der Anteil weiblicher Jugendlicher lag hier 2015 im Ausbildungsberuf Hotelfachfrau (14.829 Azubis - Rang 11) deutlich höher als, als im Kochberuf (4761 Azubis - Rang 20). Bei den männlichen Jugendlichen überwiegt die Kochausbildung mit 15.174 Azubis (Rang 18). Im Hotelfach stellen die Jugendlichen 6558 Azubis - das reichte nicht für einen Platz in den Top 20.
Insgesamt weist das Statistische Bundesamt für das vergangene Jahr 19.935 Kochazubis aus - das entspricht Rang 20 - und 21.387 Hotelfach-Auszubildende (Rang 18) . Die Ergebnisse können durchaus beunruhigen. Denn Ohne Auszubildende drohen vor allem klassische Handwerksberufe im Gastronomie. und Hotelgewerbe auszusterben. Davor warnt auch Hilmar Schneider vom Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit. Er sagte gegenüber dem ZDF: "Das hat in Deutschland eine Jahrhunderte alte Tradition, und die kann man in relativ kurzer Zeit zerstören. Wenn das einmal zerstört ist, ist das nicht wieder aufzubauen, das ist das große Problem. Das ist das, was mir im Hinblick auf die gesamte Volkswirtschaft große Sorgen macht."
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