Bayern: Dritte Ernährungsstudie ist gestartet |
Freising. „Was essen wir?“ Diese Frage ist Gegenstand der dritten repräsentativen Ernährungsstudie in Bayern. 20 Jahre nach der letzten Erhebung steht die neue Studie nun unmittelbar vor ihrem Start . Ein renommiertes Forschungsteam der Münchner Universitäten erhebt zusammen mit dem Kompetenzzentrum für Ernährung in Kulmbach (KErn) aktuelle Daten zum Ernährungsverhalten und dem Gesundheitsstatus der bayerischen Bevölkerung.
Teilnehmen können im Rahmen dieser Studie alle volljährigen, in Bayern lebenden Personen, welche vorher über eine Zufallsstichprobe ausgewählt und vom Studienteam eingeladen werden. Die zufällige Auswahl soll eine repräsentative Datenerhebung garantieren, die verschiedene Altersgruppen, Lebensumstände und Regionen berücksichtigt. Mittels eines persönlichen Interviews in den Haushalten und nachgelagerten Telefoninterviews erhebt die Forschungsgruppe so Daten, die helfen, bessere politische Entscheidungen zu treffen und aufzeigen, wie nachhaltig und gesund sich die Menschen in Bayern ernähren.
Nach Ablauf der einjährigen Studienzeit werden die Daten von insgesamt 1.500 Personen statistisch ausgewertet und die Ergebnisse allen Interessierten aus der bayerischen Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Mit ersten Ergebnissen ist bereits im Jahr 2023 zu rechnen.
Die letzte Erhebung zum Ernährungsverhalten und dem tatsächlichen Lebensmittelverzehr wurde in Bayern vor 20 Jahren durchgeführt. In den letzten zwei Jahrzehnten haben sich die Lebensumstände und Ernährungsgewohnheiten jedoch massiv verändert. In welcher Weise, das will die 3. Bayerische Ernährungsstudie nun erfassen.
Das Forschungsteam misst, in welcher Menge Lebensmittel an drei unterschiedlichen Tagen konsumiert werden. Für die Beurteilung des Ernährungsverhaltens ist dabei vor allem relevant, welche der eingekauften Lebensmittel tatsächlich verzehrt werden, statt im Müll zu landen. Zudem wird in der Studie auch die Menge und die Zufriedenheit mit Außer-Haus-Angeboten erfasst. Im Hinblick auf den Klimawandel wird die Ernährung der bayerischen Bevölkerung zudem auf Nachhaltigkeitskriterien überprüft. Die Arbeitsgruppe der TU München um Professor Kurt Gedrich hat sich daher zum Ziel gesetzt, aus den Studiendaten neue Erkenntnisse und Methoden für einen nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln zu gewinnen.
Mit den freiwilligen Studienteilnehmenden wird zunächst durch das Forschungsinstitut Kantar ein Termin für das Erstinterview ausgemacht. Die Hausbesuche finden unter Einhaltung aller derzeit geltenden Hygieneschutzmaßnahmen statt. Nach dem Ausfüllen eines Fragebogens messen die Studienteilnehmenden unter fachkundiger Anleitung an sich selbst den Blutzucker sowie Taillenumfang und erstellen eine Trockenblutprobe, deren Analyse per Post nachgesandt wird. Anschließend wird an drei zufällig ausgewählten Tagen noch eine kurze telefonische Befragung zum tatsächlichen Lebensmittelverzehr am Vortag durchgeführt.
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