Dänemark schafft Fettsteuer wieder ab |
Kopenhagen. Die erst 2011 eingeführte Fettsteuer in Dänemark ist bereits wieder Geschichte. Die Steuer wurde auf bestimmte Fette in Lebensmitteln erlassen: nun beschloss die Regierung des skandinavischen Landes die Abschaffung die Regelung. Die Fettsteuer war weltweit einzigartig. Für ein Kilogramm gesättigte Fettsäuren mussten 16 dänische Kronen (rund 2,15 Euro) entrichtet werden. Die Steuer galt indes nur für Lebensmittel mit einem Anteil an gesättigten Fettsäuren von über 2,3 Prozent.
Auch importierte Güter dieser Art mussten versteuert werden: Produkte, die für den Export bestimmt waren hingegen nicht. Auch Vollmilch und Fisch waren von der Steuer ausgenommen. Insbesondere Butter, Schlagsahne und Geflügel wurden durch das „Gesetz über die Besteuerung gesättigter Fette in gewissen Lebensmitteln“ besteuert. Bei einigen Lebensmitteln stieg damit der Preis um knapp 20 Prozent an. Als Ziel der Steuer führte man eine Verhaltensänderung in der Bevölkerung an: neben den zusätzlichen Staatseinnahmen in Höhe von 1,5 Milliarden Kronen (ca. 200 Millionen Euro) erhoffte man sich auch eine gesündere Ernährung der Dänen.
Insbesondere in der Wirtschaft stieß die Steuer auf erbitterten Widerstand. Die Vereinigung der Margarineproduzenten verklagte den dänischen Staat bei der EU-Kommission. Man monierte einen Verstoß gegen die Konkurrenzgesetzgebung und die Behinderung des freien Warenverkehrs. Zu den Wirkungen der dänischen Fettsteuer zählten eine Erhöhung der Verbraucherpreise, hohe Verwaltungskosten bei den Produzenten und ein Anwachsen des Einkaufstourismus. Aus diesen Gründen entschied man sich im November 2012, die Steuer wieder abzuschaffen.
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