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Deutscher Hotelverband kämpft um ermäßigte Mehrwertsteuer

„Der ermäßigte Umsatzsteuersatz für die Hotellerie ist längst überfällig“, erklärte Fritz G. Dreesen, Vorsitzender des Hotelverbandes Deutschland (IHA), am Dienstag auf der Jahrespressekonferenz des Verbandes. „Infolge der größten Umsatzsteuererhöhung seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland zum 1. Januar 2007 hat unser Land einen steuerlichen Spitzenplatz gefestigt, auf den die Hotellerie gerne dankend verzichtet hätte“, rief Dreesen die eklatante C zu Lasten der deutschen Hotellerie erneut in Erinnerung. In 22 von 27 EU-Mitgliedstaaten gilt für die Hotellerie die reduzierte Umsatzsteuer. Mit Ausnahme Dänemarks wenden alle Anrainerstaaten Deutschlands auf Beherbergungsleistungen ermäßigte Sätze zwischen drei und zehn Prozent an. „Es ist an der Zeit, dieses ‚Beggarthyneighbour’ in Europa endlich zu beenden“, appellierte Dreesen an die Bundesregierung.

Eine echte Steilvorlage für dieses Anliegen habe die Politik dabei selbst geboten: „Um Wettbewerbsnachteile gegenüber Österreich und der Schweiz zu beseitigen, hat Schwarz-Rot den Betreibern von Bergbahnen zum 1. Januar 2008 den Umsatzsteuersatz gesenkt“, berichtete Dreesen. „Die Begründung ist 1:1 auch auf die deutsche Hotellerie übertragbar und insofern freuen wir uns natürlich über den Erkenntnisfortschritt unter den Großkoalitionären.“ Gerade in Grenzregionen sei es für die Hotellerie besonders schwierig, dem zunehmenden Wettbewerb standzuhalten. Mobilität sei für viele heute eine Selbstverständlichkeit, so dass häufig nur der Preis darüber entscheidet, ob in Lindau oder Bregenz, in Ahlbeck oder Swinemünde übernachtet oder gespeist werde.

„Seit Jahren trägt der Hotelverband das Thema vor und dennoch wird das berechtigte Branchenanliegen von der Politik immer wieder ausgeblendet“, monierte Dreesen und verwies in diesem Zusammenhang auf den mehr als enttäuschenden Tourismuspolitischen Bericht der Bundesregierung für die 16. Legislaturperiode, der am 22. Februar im Deutschen Bundestag debattiert wurde. Dabei sei doch eines klar: „Weniger Steuern bedeuten eine größere Nachfrage und damit mehr Arbeitsplätze. Die positiven Effekte einer Steuersenkung gerade in unserer personalintensiven Branche sind ungleich höher als beispielsweise bei Bergbahnen.“
Es liege allein in der Hand des deutschen Gesetzgebers den Mehrwertsteuersatz der Hotellerie sofort auf 7 Prozent zu senken und damit für faire Wettbewerbsbedingungen in einem harmonisierten europäischen Binnenmarkt zu sorgen.

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