Dokumentarfilm: "Noma" beleuchtet Alltag im Spitzenrestaurant |
Frankfurt. Für seinen Dokumentarfilm Noma hat Regisseur Pierre Deschamps den Spitzenkoch René Redzepi, dessen Kopenhagener Restaurant Noma in den letzten Jahren vier Mal zum besten der Welt gekürt wurde, drei Jahre lang auf seinem Weg begleitet. Der Film ist ab dem 15. Juni auf DVD und ab dem 10. Juni als Video on Demand erhältlich.
Der Filmemacher dokumentiert die Höhen und Tiefen des Küchenalltags. Von der dritten Auszeichnung zum besten Restaurant der Welt im Jahr 2012 über einen Rückschlag, der das Noma 2013 schwer erschütterte, bis hin zurück an die gastronomische Weltspitze im Jahr 2014 – die Kamera ist immer dabei. Dabei lässt Deschamps auch berufliche Wegbegleiter wie Spitzenkoch Ferrán Adria und Noma-Mitgründer Claus Meyer,die Mitglieder des Noma-Teams und die Zulieferer, die die Küche Redzepis mit ihren einzigartigen Produkten bereichern zu Wort kommen. Gleichzeitig wirft Deschamps einen privaten Blick auf René Redzepi, führt Gespräche mit seinen Eltern und zeigt ihn im Kreise seiner Familie.
So gelingt es Deschamps das Portrait eines Küchenchefs, der sich auf der Suche nach neuen Aromen und Zubereitungsformen ständig neu erfindet, der sein Team akribisch führt und mit ungewöhnlichen Mitteln motiviert, und der auf dem Höhepunkt seines Erfolgs die für Restaurants seiner Klasse üblichen Vorschriften über Bord wirft und alles wieder auf Anfang setzt, zu zeichnen. Und er zeigt den Menschen René Redzepi, der sich mit seiner sympathischen Art, mit seiner Leidenschaft, seiner Kreativität und seinem Talent gegen alle Widerstände durchgesetzt und sich aus dem Nichts an die Weltspitze gekocht hat.
Denn wenn wir Kochen als Sprache verstehen und die Zutaten eines Gerichts als die Worte, die sie formen, dann ist René Redzepi einer ihrer größten Poeten. In Mazedonien geboren und als kleiner Junge mit seiner Familie nach Dänemark gekommen, hat er in den letzten Jahren die gastronomische Welt revolutioniert. Er hat ein Konzept von „Zeit und Ort“ – „Zeit“ im Verständnis von Jahreszeiten, die die saisonalen Produkte seiner Küche liefern; und „Ort“ mit Blick auf regionale Zutaten aus dem nordischen Raum entwickelt. Diese neue nordische Küche wird heute international gefeiert und lockt Menschen aus der ganzen Welt nach Kopenhagen. Bei Redzepi kommen stets neue Produkte auf den Teller. So serviert er Seeigel aus den Gewässern vor der Nordküste Norwegens, fermentierte Stachelbeeren bis hin zu Moosen, Flechten und von Birken gezapftem Wasser. So findet René Redzepi immer neue Wege, die natürliche Vielfalt der verschiedenen Regionen auf delikate und ungewöhnliche Weise auf den Tisch zu bringen. So hat er, der anfangs für seine Ideen verspottet wurde, dem „Norden“ eine neue kulinarische Identität verschafft.
Noma ist ein Film für all die, die gute Küche schätzen, genauso wie für diejenigen, die sich von der faszinierenden Persönlichkeit René Redzepis anstecken und begeistern lassen wollen.
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