Europäisches Parlament berät über Lebensmittelinformations-Verordnung |
Straßburg/Bonn. In einer Abstimmung hat das Europäische Parlament über den Vorschlag für eine Lebensmittelinformations-Verordnung entschieden. Über rund 350 Änderungsanträge wurde in einer ersten Lesung beraten: unter anderem ging es auch um den Vorstoß Deutschlands, der eine bessere Kennzeichnung von Schinken- und Käse-Imitaten fordert. Die Parlamentarier der Europäischen Union sprachen sich mehrheitlich für eine eindeutigere Kennzeichnung von Käse- und Schinken-Imitaten aus und unterstützen damit die deutsche Initiative. Dies berichtet das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in einer Pressemitteilung.
In Zukunft soll auf der Verpackung von Lebensmittel-Ersatzprodukten gut sichtbar das Wort „Imitat“ zu lesen sein. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner sprach von einem "wichtigen Schritt zu mehr Klarheit und Wahrheit bei Lebensmitteln". Nun müsse die EU-Kommission entsprechende Vorschläge einreichen. Aigner sprach davon, dass Lebensmittelhersteller unabhängig von der Entscheidung zum Gesetz, Imitate im Sinne der Verbraucher kennzeichnen sollen. "Es muss draufstehen, was drin ist. Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben einen Anspruch auf Transparenz. Schwarze Schafe dürfen nicht geschützt werden - auch im Interesse jener Hersteller, die sich an die Regeln halten und keine Imitate verwenden."
Laut einer Befragung die im Auftrag des Verbraucherministeriums durchgeführt wurde, fordern über 90 Prozent der Bundesbürger eine transparente Kennzeichnung von Lebensmittelimitaten. Das Votum des Parlaments wird nun an die Kommission und die Experten der Mitgliedsstaaten weitergeleitet.
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