Finanzaufsicht untersucht Holsten-Übernahme |
Bislang hatte die BAFin die Kursverläufe lediglich analysiert. Carlsberg hatte Holsten im Januar mehrheitlich übernommen. Bereits im Vorfeld der Ankündigung war der Aktienkurs von Holsten binnen zwei Wochen um rund 40 Prozent in die Höhe geschossen. Die im SDax gelistete Holsten-Aktie notierte am Dienstagnachmittag unverändert bei 37,75 Euro.
Gegen welche Personen sich der Verdacht richtet, wollte die Sprecherin nicht sagen. Holsten-Sprecher Udo Franke stellte klar: "Es gibt nach unserem Kenntnisstand derzeit keine Untersuchungen gegen die Holsten-Brauerei oder ihre Organe." Die BAFin will die gesamte Übernahme gründlich prüfen. Sollte sich der Verdacht nicht erhärten, werde das Verfahren eingestellt. "Ansonsten werden wir das Ganze mittels einer Anzeige an die Staatsanwaltschaft übergeben."
DDP Grafik: Der deutsche Biermarkt Vor Bekanntwerden der Übernahme durch Carlsberg hatte Holsten monatelang einen Partner gesucht, da Holsten-Großaktionär Christian Eisenbeiss einen Großteil seiner 48 Prozent an dem Braukonzern verkaufen wollte. Anschließend waren die Namen fast aller größeren nationalen und internationalen Brauereien mit einer Übernahme in Verbindung gebracht worden. Auch eine Aufteilung von Holsten zwischen Carlsberg und Bitburger war als eine Möglichkeit genannt worden. Als Folge der Spekulationen war die Holsten-Aktie im August 2003 auf einen Höchststand von 51 Euro geklettert. Nachdem Holsten im Dezember die Überprüfung von strategischen Alternativen aber für gescheitert erklärt hatte, fiel die Aktie auf knapp 26 Euro zurück.
Rund einen Monat später überraschte die dänische Gruppe Carlsberg, die bereits zuvor als Interessent genannt wurde, mit der Übernahme von 51 Prozent an Holsten für 38 Euro je Aktie. Bereits zwei Wochen davor stieg der Aktienkurs kräftig an, was den Verdacht auf Insider-Handel nahe legt.
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