Fizzz Award 2018: Die Sieger stehen fest |
Berlin. Am 10. September wurden in der Münchner Pop-Up Location „The Lovelace“ erneut die Fizzz Awards 2018 vergeben. iDe Auszeichnungen des Fachmagazins Fizzz werden einmal im Jahr an die besten Gastronomiebetriebe Deutschlands verliehen. In diesem Jahr gingen zahlreiche Auszeichnungen in die Hauptstadt. Zur innovativsten Bar wurde die Berliner „Bar am Steinplatz“ gekürt, den Award für das kreativste Café-Konzept hat mit „Isla Coffee“ ein weiterer Kandidat aus der Hauptstadt für sich entschieden, und auch das beste Team, das Gastronomen-Duo Hong Dao und Duc Nguyen, kommt dieses Jahr aus der Spree-Metropole. Hamburg freut sich indes über einen Doppelsieg: Der Erfolgsgastronom 2018 heißt Marc Ciunis und kommt aus der Hansestadt, in der auch das Trendkonzept das Jahres „Salt & Silver – Zentrale“ eine gastronomische Benchmark setzt. Als bestes Bier-Konzept wurde der Münchner Lokalmatador „Frisches Bier“ ausgezeichnet.
Die Gewinner mussten sich nicht nur dem kritischen Urteil der Expertenjury stellen, sondern auch in einem Online-Voting Fans aktivieren. Nach zwei Abstimmungsrunden standen die Sieger fest: Trendkonzept des Jahres wurde Salt & Silver – Zentrale, Hamburg. Das Motto der Gastronomen lautet: Über die Winterzeit aufbrechen, neue Länder bereisen und für die kommende Karte inspirieren lassen. Ab dem darauf folgenden Frühjahr werden die neuen Gerichte von jenseits des Horizonts dann den Gästen präsentiert, jedes Jahr von einem anderen Kontinent. Den Anfang machte Südamerika, innerhalb von zehn Jahren soll es einmal um den Globus gehen. So erschaffen Johannes Riffelmacher, Thomas Kosikowski und Tobi Beck nach und nach das erste „Around the World“-Restaurant der Welt.
Zur Innovativsten Bar des Jahres wurde die Bar am Steinplatz in Berlin gekürt. Hier lebt Bar-Manager Christian Gentemann mit seinem Team eine mutige und experimentelle Getränkekultur. Maximale Transparenz und Konzentration lautet das Motto der bemerkenswerten Barkarte. Alle zehn Drinks sind farblos und klar, alle werden im gleichen Glas serviert. Kombinationen, die das Vorstellungsvermögen des Gastes herausfordern und neugierig machen. Aufschluss über den Geschmack des Drinks gibt nur die Garnitur oder das Foodpairing. Zuvor machte das Team bereits mit dem Verzicht auf den Gin von sich Reden: Nach dem Motto „Back to the Roots“ können die Gäste stattdessen aus Doppelwacholder oder Wacholdergeisten wählen.
Die Auszeichnung des Team des Jahres ging an Hong Dao und Duc Nguyen, Berlin Ein Paar, fünf Gastro-Marken, acht Outlets und eine Rösterei – die beiden stehen für trendige vietnamesische Konzepte. Seit ihrem gemeinsamen Start 2011 haben sie jeweils eigene Betriebe entwickelt und eröffnet. Ihr erstes Objekt, das „Royals & Rice“, steht in Münster. Die Mischung aus unverfälschter asiatischer Küche und hochwertigem, vietnamesischem Kaffee, der mittlerweile in der eigenen Rösterei in Berlin geröstet wird, war der Startschuss für ihren gastronomischen Siegeszug. In ihren Betrieben beschäftigen Hong Dao und Duc Nguyen rund 70 Personen, darunter auch viele ältere Mitarbeiter aus der Generation ihrer Eltern. Das Erfolgsrezept heißt Familienbande.
Der Award für das kreativstes Café-Konzept ging ebenfalls nach Berlin. Im Isla Coffee,ist Wegwerfen tabu. Hier wird Kaffeesatz zur Kaffeetasse, aus Milchresten entsteht Joghurt, der für das Müsli, aber auch für den beliebten Käsekuchen verwendet wird. Der Boden des Käsekuchens besteht aus den Resten des Brots, das für die leckeren Sandwiches aufgeschnitten wird. Die Gründer Peter Duran und Philipp Reichel wollen mit dem „Isla Coffee“ eine neue Ära in der Gastronomie ausrufen und regen zum Umdenken an.
Für das bestes Bier-Konzep wurde die Münchener Craft-Kneipe „Frisches Bier“ von Tilman Ludwig und Maximilian Heisler ausgezeichnet. Mit einer Crowdfunding-Kampagne sammelten die beiden insgesamt 26.000 Euro ein und bauten die 40-Quadratmeter-Kneipe mit Hilfe eines befreundeten Schreiners, alten Fliesen, Holz, Schellack und viel Handarbeit genau nach ihren Vorstellungen. Das Herzstück des Raumes ist der runde Tresen mit 14 Zapfhähnen und Kühlschränken für rund 30 Flaschenbiere. Die stilistische Abwechslung ist enorm und reicht von Klassikern wie Tilmans Hellem oder Giesinger Märzen über Bock und Coffee-Stout bis zu Roggen-IPA. Dazu gibt es frisch zubereitete, saisonale Bierbegleiter aus der Küche.
Der Erfolgsgastronom 2018 ist Marc Ciunis aus Hamburg „Er brennt für seine gastronomischen Projekte – jedes Mal aufs Neue. Er weiß, dass auch Gastronomieobjekte einen Lebenszyklus haben und er beherrscht die Kunst, sich wie ein Phoenix aus der Masse zu erheben und seine Umwelt mit seinen Projekten in Begeisterung zu versetzen“, lobt die Jury. Sein neues Projekt ist nach längerer Abwesenheit das „Tortue“ ist ein Boutique-Hotel im Herzen Hamburgs mit einer Besonderheit: Den konzeptionellen Schwerpunkt bildet ein gastronomischer Kosmos aus dem Asia-Restaurant „Jin Gui“ mit Bar, Private Dining und Mirror Room, der „brasserie“, den Bars „bar noir“ und „bar bleu“ und einer kurz vor der Eröffnung stehenden Dachterrasse.
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