Frankfurt: Bernd Reisig Stiftung bewirtet 900 Bedürftige beim 12. Weihnachtsgansessen |
Frankfurt. Das Weihnachtsgans-Essen für obdachlose und hilfsbedürftige Menschen der Bernd Reisig Stiftung „helfen helfen“ fand am Dienstag, 10. Dezember, zum zwölften Mal im Ratskeller des Rathauses Römer statt. Serviert wurden an dem Abend knusprige Gänsekeulen, Rotkohl und Knödel. Und das kam an: statt 800 Menschen waren knapp 900 Gäste gekommen.
Oberbürgermeister Mike Josef hatte gemeinsam mit Stifter Bernd Reisig eingeladen und erneut die Schirmherrschaft übernommen. In seiner Ansprache unterstrich Frankfurts Stadtchef die Bedeutung solcher Veranstaltungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt: „Dieses Essen ist ein Zeichen der Wertschätzung und des Respekts für Menschen, die oft am Rand der Gesellschaft stehen. Es erinnert uns daran, dass auch sie Teil unserer Stadtgemeinschaft sind.“
Die hochwertigen Lebensmittel stiftete erneut der REWE-Markt Bernd Kaffenberger aus Bad Vilbel, während Christian Dressler und sein Team aus der stadtbekannten Gaststätte Lohrberg Schänke die Zubereitung übernahmen. Knapp 850 Gänsekeulen, rund 2.000 Knödel und 250 Kilogramm Rotkohl wurden in den letzten Tagen vorbereitet, und am Abend frisch serviert. Dabei half ein eingespieltes Team aus ehrenamtlichen Unterstützern. Dank der großzügigen Unterstützung der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main, VGF erhielten auch in diesem Jahr die Bedürftigen wieder Tagesfahrkarten, um kostenlos per Bus oder Bahn zum Römer fahren zu können.
Für den festlichen Service sorgten zahlreiche ehrenamtliche HelferInnen sowie über 40 prominente „Kellnerinnen“ und „Kellner“, darunter etwa Eintracht-Trainer Dino Toppmöller, Sängerin Kerstin Ott oder Katarina Barley, Vize-Präsidentin Europäischen Parlaments. In weihnachtlicher Atmosphäre gab es für die anwesenden Gäste noch eine besondere Überraschung: Der Männerchor Germania Sindlingen präsentierte für die Bedürftigen während des Essens einige Weihnachtslieder.Ein Gast brachte es besonders bewegend auf den Punkt: „Das Essen war fantastisch, aber noch wichtiger war die Aufmerksamkeit, die wir hier bekommen haben. Das passiert im Alltag so gut wie nie.“
Genau dieser Gedanke ist es, der das Weihnachtsgans-Essen seit seinem Beginn im Jahr 2012 prägt. Bernd Reisig erklärt: „Natürlich steht das Essen im Zentrum, aber es geht um mehr. Wir möchten obdachlosen Menschen Respekt entgegenbringen, sie sichtbar machen und ihnen zeigen, dass sie Teil unserer Gesellschaft sind.“ Bernd Reisig erinnert sich: „Die Anfänge waren nicht leicht. Manche hielten den Ratskeller für nicht geeignet, um obdachlosen Menschen ein Essen zu ermöglichen. Doch ich wollte ein klares Zeichen setzen: Diese Menschen gehören in den Römer genauso wie alle anderen Bürgerinnen und Bürger.“ Heute sei die Veranstaltung eine feste Institution – und eine, die jedes Jahr aufs Neue beweise, wie viel Zusammenhalt und Menschlichkeit in unserer Stadt stecke, so der Stiftungschef weiter.
„Ich bin dankbar für die vielen Unterstützerinnen und Unterstützer, die uns seit Jahren begleiten“, sagte Reisig abschließend. „Ohne sie wäre das alles nicht möglich. Mein großer Dank gilt jedem Einzelnen, der uns hilft, dieses besondere Fest der Nächstenliebe Jahr für Jahr zu organisieren.“
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