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Gastronomen in der Krise

Fast elf Prozent der Einraum-Wirte werden ihren Betrieb zum 1. Juli 2008 schließen. Bei größeren Betrieben mit mehr als einem Gastraum sind es lediglich 1,4 Prozent. So lautet eines der wichtigsten Ergebnisse einer Umfrage des DEHOGA Nordrhein (Hotel- und Gaststättenverband) in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf, an der sich 763 Gastronomen (251 Ein- und 512 Mehrraumbetriebe) beteiligten. "Wir können nicht dabei zusehen, wie die kleinen Kneipen unter die Räder geraten, deshalb brauchen wir weiterhin ein Wahlrecht für diese Betriebe“, apelliert Hermann Große Holtforth, Präsident des DEHOGA Nordrhein, an die Politik im Land.

Die erwarteten Auswirkungen des ab dem 1. Juli geltenden Nichtraucherschutzgesetzes unterscheiden sich. Meist spielt die Anzahl der Gasträume dabei eine wesentliche Rolle. Insgesamt befürchten 50,5 Prozent fallende Gästezahlen. Bei den befragten Kneipiers liegt die Quote mit 63,4 Prozent deutlich höher als bei ihren Kollegen mit mehreren Räumen. Dort sind es „nur“ 44,2 Prozent. Höhere Gästezahlen erwarten indes 6,4 Prozent der Einraum- und 10,8 Prozent der Mehrraumbetriebe. Ähnliches gilt für die Umsatzentwicklung. Lediglich 3,6 Prozent gehen von besseren Umsätzen aus, bei den größeren Betrieben mit mehr als einem Gastraum sind es immerhin 7,82 Prozent. Die Skepsis überwiegt aber auch hier: 53 Prozent (65% der Ein-, 47% der Mehrraumbetriebe) sehen sich künftig mit Umsatzeinbußen konfrontiert. Neben einer negativen Gäste- und Umsatzzahlenentwicklung befürchten 50,1 Prozent der Befragten Probleme mit ihren Gästen und 19,3 Prozent mit den Anwohnern, die sich von den vor der Tür rauchenden Gästen, belästigt fühlen könnten.

Aufgrund der unsicheren Rechtslage und der existenziellen Probleme, mit denen sich kleine Betriebe konfrontiert sehen, unterstützt auch der DEHOGA Nordrhein eine neuerliche Verfassungsbeschwerde eines Berliner Kneipiers in Karlsruhe. „Unser Einsatz ist kein Nein zum Nichtraucherschutz, sondern ein Ja für ein friedliches Miteinander von rauchenden wie nichtrauchenden Gästen. Wenn künftig bei uns an Rhein und Ruhr 34.000 von 38.000 gastronomischen Betrieben grundsätzlich rauchfrei wären, würde es für alle Gäste ausreichende Angebote geben, ohne dass die Existenzgrundlage von vielen Kneipen vernichtet werden müsste“, so Hermann Große Holtforth.

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