Gastronomie-Geschäft: Veltins-Ausstoß leidet im ersten Halbjahr |
Meschede-Grevenstein. Die Menschen Lust auf Bier beleibt umgebremst, allein die fehlenden Begegnungsmöglichkeiten nehmen ihnen die Gelegenheit und den Brauereien den Absatz. In ihrer Halbjahresbilanz geht die Brauerei C. & A. Veltins von einer unverändert fordernden Marktlage aus und bilanziert mit einem Ausstoß von 1,50 Mio. Hektolitern (-4,5%) fassbierbedingte Verluste. Während das Fass- biergeschäft erst seit Juni wieder anläuft, konnten während des zweiten Quartals die Flaschenbierabsätze bei Veltins Pilsener zweistellig wachsen. Erfreulich auch die Einführung des „Hellen Pülleken“, dessen Botschaft eines unbeschwerten Biergenusses angekommen ist. Allerdings rechnet die Brauerei C. & A. Veltins für 2020 mit einem Gesamtmarktverlust von 6 Mio. Hektolitern. Frühestens in 30 Monaten seien die belastenden Turbulenzen in der Brauwirtschaft über- wunden, heißt es in einer Konzernmitteilung.
Über Wochen hatte auch bei Veltins kein Fass den Hof verlassen, seit Ende Mai erfahre das Veltins- Gastronomiegeschäft wieder eine Belebung, werde mindestens bis Jahresende erzwungen „auf Sparflamme“ laufen, ist der Meldung zu entnehmen. Die Fassbierabsätze lagen im ersten Halbjahr bei 90.370 Hektolitern, das sind 142.550 Hektoliter (-61,2 Prozent) unter dem Vor- jahresvolumen.
Die Brauerei C. & A. Veltins hatte als erstes Unternehmen der Brauwirtschaft gleich zu Beginn des Lockdowns weitreichende Stützungsmaßnahmen für Kunden im Getränkefachgroßhandel und in der Gastronomie in Millionenhöhe umgesetzt.
Während die Gastronomie und das Eventgeschäft auch in der zweiten Jahreshälfte unter dem Vorjahresergebnis bleiben werden, bereitet das Handelsgeschäft weniger Sorge. Die Flaschenbierabsätze stiegen im Mai und Juni rasant an, so dass Veltins Pilsener im ersten Halbjahr einen Zuwachs von 10,1 Prozent erreichte. Unterm Strich blieb die Marke angesichts fehlender Fassbiervolumina mit -6,1 Prozent überschaubar unter Vorjahr. Es zeigen sich aber auch erfreuliche Entwicklungen. Obwohl dort das Fassbiervolumen um -45,5 Prozent unter dem Vor- jahr lag, geht Grevensteiner mit 122.550 Hektolitern (-2,8 Prozent) vergleichsweise unbeeindruckt in die zweite Jahreshälfte. Und sogar die stark an Events gekoppelte Biermix-Marke V+ verzeichnete mit -4,0 Prozent einen eher überschaubaren Rückgang.
Man sehe sich unverändert stabil und ertragsstark aufgestellt, um nach der Pandemie schnell zum sorgenfreien Alltagsgeschäft zurückzukehren, heißt es von Konzernverantwortlichen. So würden alle Investitionen in Unternehmen und Markt unverändert fortgesetzt, lediglich im Marketing mussten Promotionsmaßnahmen aufgrund der Reglementierungen ersatzlos gestrichen werden. Man schätze, dass es 30 Monate brauche, um auch die letzten Wogen des Pandemiejahres zu glätten.
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