Getränke: Einweg hängt Mehrweg ab |
Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) muss seine Hoffnung auf höhere Mehrweganteile im Getränkebereich auf Grund des Zwangspfandes wohl endgültig begraben. Die umstrittene Regelung hat bislang ihre propagierte Wirkung verfehlt. Nach einer Analyse "Packungsmonitor", die das Aktionsforum Glasverpackung jetzt vorlegte, fiel der Anteil von Mehrwegverpackungen im Bereich der alkoholfreien Getränke im ersten Halbjahr 2005 auf 48,4 Prozent zurück.
Im vergleichbaren Halbjahr 2004 betrug er noch 53,5 Prozent. Der Einweganteil kletterte im selben Zeitraum von 46,5 auf 51.6 Prozent. Bei den Säften sank der Mehrweg-Anteil auf nur noch 12,5 Prozent nach 15,2 Prozent im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Mehrwegverpackungen bei Nektaren kamen auf 12,5 (14 Prozent), bei Fruchtsaftgetränken auf 8,7 Prozent (10,2) Prozent. "Die Politik hat sich endgültig von den Zielen der Verpackungsordnung verabschiedet", kritisierte Dr. Johann Overath, Geschäftsführer des Bundesverbandes Glasindustrie e.V..
Die propagierte Lenkungswirkung des Pfandes sei nach mehr als zwei Jahren Praxis in sein Gegenteil umgeschlagen: Statt Mehrweg zu fördern sei Einweg eindeutig wieder auf dem Vormarsch. Mehrwegquoten würden dauerhaft unterschritten und Kartonverpackungen seien trotz alarmierend hoher Einwegquote vom Pfand befreit. Der halbjährlich erscheinende "Packungsmonitor" erfasst alle alkoholfreien Getränke sowie Bier- und Biermischgetränke, die in Deutschland in Supermärkten, Tankstellen und Kiosken verkauft werden. Die Daten werden vom Institut "Infoteam Königstein" ausgewertet.
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