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Handel: Osten holt bei Kaufkraft auf

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Erstellt am 14.01.2005
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Für den Osten ist es ein großer Sprung nach vorn - auch wenn der Abstand zum Westen immer noch groß ist: Einer Studie zufolge hat die durchschnittliche Kaufkraft in den neuen Ländern zuletzt deutlich zugelegt. Vor allem Leipzig, Dresden und Brandenburg schneiden gut ab. In ihrer neuen Kaufkraft-Untersuchung kam die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) nach einem Bericht von Spiegel online zu dem Schluss, dass jedem Bundesbürger im Jahr 2005 durchschnittlich ein Einkommen von 17.087 Euro zur Verfügung stehen wird. Im Vergleich zum vergangenen Jahr bedeute dies preisbereinigt einen Zuwachs um 0,4 Prozent.

"Dabei holen die neuen Bundesländer gegenüber dem Westen auf", erklärte die GfK in Nürnberg. Das dortige verfügbare Jahreseinkommen pro Kopf liege nun noch um 20,1 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt - nach 23,5 Prozent im vergangenen Jahr. Es sei das erste Mal, dass sich der Abstand der verfügbaren Einkommen in den ostdeutschen Regierungsbezirken zum Bundesdurchschnitt verringere. An der Spitze der Kaufkraft-Liste landeten die Oberbayern mit durchschnittlich 20.091 Euro pro Einwohner und Jahr. Dahinter folgen die Einwohner der Regierungsbezirke Darmstadt (19.533 Euro) und Stuttgart (19.097 Euro).

Das Schlusslicht bilden die Bürger einiger ostdeutscher Städte und Landkreise, die im Jahresdurchschnitt über weniger als 12.000 Euro verfügen. Lichtblicke im Osten sind aber Brandenburg, Leipzig oder Dresden. In Brandenburg liegt das verfügbare Einkommen einschließlich Sozialtransfers mit 14.115 Euro nur 17 Prozent unter dem Bundesschnitt. Die GfK wies auch auf große Unterschiede innerhalb der einzelnen Bundesländer hin: So lag das Einkommen in Schwerin - der Hauptstadt des relativ armen Landes Mecklenburg-Vorpommern - mit 15.280 Euro nur zehn Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Auch in Bayern sind die Unterschiede groß: Für den wohlhabenden Landkreis Starnberg ermittelte die Gfk ein Einkommen von 23.644 Euro je Bürger, in anderen bayerischen Regionen müssen die Einwohner mit weniger als zwei Drittel dieses Betrags auskommen. Insgesamt verfügen 23 Regierungsbezirke über unterdurchschnittliche Kaufkraft. Auch Berlin fällt darunter.

In der Hauptstadt sank das verfügbare Einkommen im vergangenen Jahr erstmals unter den Bundesdurchschnitt und liegt für 2005 bei 16.454 Euro, das bedeutet Platz 25. Die von der GfK errechnete Kaufkraft bezieht sich auf das Nettoeinkommen einschließlich Transferleistungen und wird pro Kopf und Jahr angegeben. Grundlage der Berechnung sind nach den Angaben die Einkommensstatistik sowie Prognosewerte von Wirtschaftsinstituten. Das Statistische Bundesamt berichtete, dass die Löhne und Gehälter im vergangenen Jahr stagnierten, während die Unternehmens- und Vermögenseinkommen um 10,7 Prozent zulegten.

Die Unternehmens- und Vermögenseinkommen betrugen 484 Mrd. Euro, die Arbeitnehmerentgelte 1,132 Mrd. Die Lohnquote, also der Anteil des Arbeitnehmerentgelts am Volkseinkommen, lag 2004 mit 70,1 Prozent deutlich unter dem Wert des Vorjahres (72,1 Prozent).

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